Früherkennung, Diagnose und Stadien des multiplen Myeloms
Die Diagnose des multiplen Myeloms basiert auf mehreren Untersuchungen, als Erstes erfolgt häufig eine Untersuchung von Blut und Urin. Dabei werden unter Umständen einige der oben beschriebenen Symptome entdeckt, insbesondere:
- das Vorliegen anormaler/defekter Antikörper
- ein Kalziumüberschuss im Blut (Hyperkalzämie)
- Anzeichen für eine Nierenfunktionsstörung
Diese Anomalien sind wichtige Anzeichen, die zur Diagnose eines Myeloms führen können.


Die Bestätigung der Diagnose erfolgt mittels einer Knochenmarkspunktion oder -biopsie. Diese Untersuchungen finden unter lokaler Betäubung statt.
- Bei einer Punktion wird eine kleine Menge der in den Knochenmarkzellen enthaltenen Flüssigkeit mithilfe einer feinen Nadel entnommen.
- Bei einer Biopsie wird eine kleines Stück festes Gewebe, im Allgemeinen aus dem Becken, als Probe genommen.
Beide Eingriffe dauern nur wenige Minuten und ermöglichen es festzustellen, ob und wie viele Krebszellen, sogenannte Myelomzellen, vorhanden sind.
Zusätzlich kann noch eine Knochendichtemessung erfolgen. Sie ermöglicht die Feststellung einer eventuellen Osteoporose, d.h. einer Schwächung des Knochengewebes. Weiterhin kann noch eine bildgebende Untersuchung des gesamten Skeletts veranlasst werden, normalerweise eine Computertomografie (CT). Mithilfe dieser Untersuchung lassen sich bei einer normalen Röntgenuntersuchung unsichtbar bleibende Schädigungen der Knochen feststellen. In manchen Fällen erfolgt anstelle des CT auch ein MRT des gesamten Körpers, um noch präzisere Aufnahmen zu erhalten.
Diese Untersuchungen dienen nicht nur der Bestätigung der Diagnose, sondern ermöglichen es auch einzuschätzen, wie weit sich der Krebs schon im Körper ausgebreitet hat. Man spricht in diesem Kontext von der Einteilung oder dem Staging des Myeloms, auf dessen Grundlage das Behandlungsteam die für die/den individuellen Patient*in beste Therapie ermitteln kann.
Die unterschiedlichen Stadien des multiplen Myeloms
Im International Staging System (ISS) wird je nach Ausdehnung des Myeloms zwischen drei Stadien unterschieden.
- Stadium 1 entspricht einer wenig fortgeschrittenen Form, für die häufig eine eher gute Prognose besteht.
- Stadium 2 ist ein mittleres Stadium, in dem sich die Krankheit zwar schon ausgebreitet hat, aber noch nicht sehr fortgeschritten ist.
- Stadium 3 entspricht einer weiter fortgeschrittenen Krankheit, die mit einer eher schlechten Prognose assoziiert ist.
Diese Klassifikation hilft den Ärzt*innen, die Entwicklung des Myeloms einzuschätzen und die Behandlung entsprechend anzupassen.