Krebserkrankungen in Luxemburg – Statistiken
Jedes Jahr werden in Luxemburg über 3.000 neue Krebsfälle diagnostiziert, und mehr als 1.000 Menschen sterben an den Folgen einer Krebserkrankung.
Die nachfolgenden Angaben sind die aktuellsten verfügbaren Daten. Eine ergänzende Langzeitanalyse für den Zeitraum 2014–2021 finden Sie auf der Seite « Rapport pluriannuel national sur le cancer au Luxembourg » (in französischer Sprache).
Woher stammen diese Zahlen?
Das Registre National du Cancer (RNC) ist die öffentliche Stelle, die für die Erhebung und Veröffentlichung der offiziellen Zahlen zur Krebsinzidenz zuständig ist. Da diese Daten jedoch nicht in Echtzeit vorliegen, greifen wir hier auf weitere Quellen zurück:
Die Inzidenzdaten
Die Inzidenzdaten stammen aus dem European Cancer Information System (ECIS). Dabei handelt es sich um Schätzungen, die auf realen Daten der Krebsregister in Europa beruhen und durch Verwaltungsdaten ergänzt werden. Diese Projektionen vermitteln ein aktuelles und konsistentes Bild der Krebssituation in Luxemburg. Die Inzidenz hilft insbesondere dabei, Veränderungen des Risikos und den Bedarf an Prävention zu erkennen.
Die Sterblichkeitszahlen
Die Sterblichkeitszahlen beruhen auf tatsächlich registrierten Daten in Luxemburg und werden auf dem staatlichen Dashboard zur allgemeinen Mortalität veröffentlicht. Sie geben präzise Auskunft über die Zahl der krebsbedingten Todesfälle und ermöglichen es, die Wirkung der Versorgung sowie die Bedeutung von Krebserkrankungen für die Gesellschaft einzuordnen.
Inzidenz
Die Inzidenz beschreibt, wie viele neue Krebsfälle in einer Bevölkerung innerhalb eines Jahres diagnostiziert werden.
Die häufigsten Krebsarten bei Männern (Schätzung für 2022)
Bei Männern ergeben die Schätzungen für das Jahr 2022:
- 443 neue Fälle von Prostatakrebs
- 210 neue Fälle von Lungenkrebs
- 177 neue Fälle von Darmkrebs (kolorektales Karzinom)
- 89 neue Fälle von Melanom
- 75 neue Fälle von Blasenkrebs
- 59 neue Fälle von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Die häufigsten Krebsarten bei Frauen (Schätzung für 2022)
Bei Frauen zählen laut Inzidenzschätzungen für 2022 in Luxemburg zu den am häufigsten diagnostizierten Krebsarten:
- Brustkrebs (565 neue Fälle, geschätzt)
- Lungenkrebs (150 neue Fälle, geschätzt)
- Darmkrebs (139 neue Fälle, geschätzt)
- Melanom der Haut (63 neue Fälle, geschätzt)
- Schilddrüsenkrebs (47 neue Fälle, geschätzt)
Sterblichkeit
Jedes Jahr sterben in Luxemburg knapp 1.000 Personen an den Folgen einer Krebserkrankung. Dies stellt ¼ der gesamten Todesfälle dar.
Im Jahr 2023 sind 4.258 Menschen verstorben, davon 1.105 an den Folgen von Krebs. Ganz allgemein sterben mehr Männer als Frauen an Krebs (2023: 572 vs. 533).
Die tödlichsten Krebsarten bei den Männern sind (bezogen auf 572 Todesfälle durch Krebs in 2023):
- Lungenkrebs (113 Fälle)
- Darmkrebs (55 Fälle)
- Prostatakrebs (52 Fälle)
- Bauchspeicheldrüsenkrebs und Leberkrebs (jeweils 38 Fälle)
Die tödlichsten Krebsarten bei den Frauen sind (bezogen auf 533 Todesfälle durch Krebs in 2023):
- Brustkrebs (82 Fälle)
- Lungenkrebs (71 Fälle)
- Darmkrebs (53 Fälle)
- Bauchspeicheldrüsenkrebs (46 Fälle)
Quelle : Service des Statistiques de la Direction de la Santé
Eine 24-jährige Studie (1998 - 2021) analysiert Luxemburgs krebsbedingte Todesfälle und zeigt einen Rückgang der Krebssterblichkeitsraten. Eine Studie des Luxembourg Institute of Health hat einen deutlichen Rückgang der Krebssterblichkeitsrate festgestellt, der in erster Linie auf Fortschritte bei der Früherkennung und Behandlung zurückzuführen ist. Ergebnisse zeigen, dass die Trends der altersstandardisierten Sterberaten für alle Krebsarten zusammen um 2,1 % pro Jahr zurückgegangen sind.
Die Studie wurde von Luxembourgs Zweiten Nationalen Krebsplan (Plan National Cancer 2) finanziert. Der Zugang zu den Daten wurde durch die Zusammenarbeit mit dem Nationalen Register für Todesursachen ermöglicht, das vom Service épidémiologie et statistique der luxemburgischen Gesundheitsdirektion verwaltet wird.
Quelle: Luxembourg Institute of Health (LIH)