Die Antibabypille
Die Antibabypille ist ein auf den Hormonen Östrogen und Progesteron basierendes Medikament zur Empfängnisverhütung.
Man unterscheidet zwischen zwei Typen von Pillen:
- Minipillen, die nur ein Gestagen enthalten;
- Kombinationspräparate, die ein Östrogen und ein Gestagen enthalten.
Sie verfügen über Eigenschaften, die das Krebsrisiko reduzieren, können aber auch krebserregend wirken.
Was bedeutet das für mich?
Bei der Entscheidung für oder gegen die Antibabypille sollte man die folgenden Informationen bedenken.
In einem Gutachten von 2005, dessen Ergebnisse 2012 bestätigt wurden, hat die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) festgestellt, dass mit der Einnahme einer Minipille das Brustkrebs- und Gebärmutterkrebsrisiko steigt. Bei den Kombinationspräparaten erhöht sich das Risiko für Brust- und Gebärmutterhalskrebs sowie für Leberkrebs leicht.
- Für Frauen, die ein Kombinationspräparat verwenden, steigt „das Brustkrebsrisiko leicht, insbesondere für junge Frauen, die erst seit Kurzem die Pille nehmen, und für solche, die sie bereits zehn Jahre oder länger verwenden. Bei Absetzen der Pille erreicht das Risiko nach zehn Jahren wieder ein normales Niveau“.
- Bei der langfristigen Einnahme einer kombinierten Antibabypille (fünf Jahre oder länger) „erhöht sich das Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Wird das Präparat abgesetzt, sinkt das Risiko im Laufe der Zeit wieder“.
- Mit der langfristigen Einnahme der Pille steigt „bei Frauen, die ein geringes Risiko für eine Hepatitis B haben, leicht das Risiko für eine Krebserkrankung der Leber, die als Leberzellkrebs bezeichnet wird“. Dieser Krebs tritt nicht sehr häufig auf (jährlich zwei Fälle auf 100 000 Frauen) und kommt bei jungen Frauen sehr selten vor.
Mehrere Studien weisen hingegen darauf hin, dass die Einnahme einer kombinierten Pille die Wahrscheinlichkeit für eine Krebserkrankung der Eierstöcke und der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) mindert, und das sogar bei Frauen, die die Pille erst seit einigen Jahren nehmen.
Eine britische Studie hat ergeben, dass die Einnahme der Pille über fünf Jahre hinweg das Risiko für eine Krebserkrankung der Gebärmutterschleimhaut vor Vollendung des 75. Lebensjahres um 25% senkt. Auch eine amerikanische Studie konnte zeigen, dass das Risiko für ein Karzinom an den Eierstöcken oder der Gebärmutterschleimhaut mit wachsender Dauer der oralen Verhütung immer weiter sinkt.
Eine allgemeingültige Empfehlung für alle Frauen gibt es nicht.
Die Entscheidung für oder gegen die Pille muss von Fall zu Fall abgewogen werden. Eine Rolle spielen dabei der Gesundheitszustand der Frau, ihre persönliche Krankengeschichte sowie mögliche familiäre Vorbelastungen.
Lassen Sie sich von Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen beraten, bevor Sie sich für ein orales Kontrazeptivum – die Pille – entscheiden.
Grundsätzlich ist es zu empfehlen, sich regelmäßig einmal im Jahr einer gynäkologischen Untersuchung zu unterziehen. Weitere Informationen zu dieser Frage finden Sie in der Rubrik Früherkennung.
Postmenopausale Hormonersatztherapie (HTS)
Als Menopause bezeichnet man das Ende der Monatsblutungen bei der Frau, wenn die Eierstöcke die Hormonproduktion (Östrogen und Progesteron) altersbedingt einstellen. Diese hormonellen Veränderungen bedeuten das Ende der Fruchtbarkeit, das im Allgemeinen im Alter zwischen 45 und 55 Jahren eintritt. Allerdings kann es bei manchen Frauen auch zu einer verfrühten Menopause (Climacterium praecox) kommen.
Die Menopause kann mit verschiedenen Symptomen einhergehen, darunter Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit usw.
Manche Frauen entscheiden sich zur Reduktion dieser Symptome und zur Vorbeugung von Osteoporose zu einer Hormonersatztherapie, bei der die Hormone, deren Produktion die Eierstöcke zunehmend einstellen, von außen zugeführt werden. Eine Hormonersatztherapie kann entweder als Monotherapie, bei der nur Östrogen gegeben wird, oder als sequentielle Therapie mit der kombinierten Gabe von Östrogen und Gestagen erfolgen.
Allerdings kann eine Hormonersatztherapie mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung bestimmter Krebsarten einhergehen.
Die Forschung konnte zeigen, dass eine langfristige Hormonersatztherapie zu einem erhöhten Risiko für Brust-, Gebärmutterschleimhaut- und Eierstockkrebs und weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann.
Da eine allein auf Östrogen basierende Hormonersatztherapie zu einem erhöhten Risiko für Gebärmutterkrebs führen kann, fällt die Entscheidung häufiger zugunsten einer sequentiellen Hormonersatztherapie. Eine Ausnahme bilden dabei Frauen, die sich einer Gebärmutterentfernung unterzogen haben.
Es wird empfohlen, auf Hormonersatztherapien gänzlich zu verzichten oder nur für einen begrenzten Zeitraum darauf zurückzugreifen
Bei Ihrer Entscheidung sollten Sie die Schwere Ihrer Symptome und eventuelle familiäre Vorbelastungen berücksichtigen und sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten lassen.
Wenn Sie sich für eine Therapie entscheiden oder diese unumgänglich ist, sollten Sie auf jeden Fall auf eine möglichst geringe Dosierung achten und die Behandlung nicht länger als notwendig durchführen.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie im Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung
Stillen
Wussten Sie, dass Frauen, die ihr Kind über einen längeren Zeitraum hinweg stillen, ein geringeres Brustkrebsrisiko haben?
Und je länger sie stillen, desto besser ist der Schutz gegen Brustkrebs.
Aus wissenschaftlicher Sicht empfiehlt es sich, mindestens ein Jahr lang zu stillen, und das bei jedem Kind.
Und wussten Sie außerdem, dass Übergewicht und Fettleibigkeit Risikofaktoren für Brustkrebs sind?
Die gute Nachricht ist: Im Allgemeinen hemmt Stillen die Gewichtszunahme und lässt Schwangerschaftskilos schmelzen.
Bis dato kennt man die Gründe für diese Schutzwirkung noch nicht genau. Sie könnte darauf zurückzuführen sein, dass stillende Mütter bestimmten Hormonen gegenüber weniger exponiert sind und dass sich die Struktur der Brüste durch das Stillen verändert.
Aber keine Sorge, wenn Sie Ihr Kind bzw. Ihre Kinder nicht stillen können oder wollen. Stillen ist zwar eine ideale Lösung, aber bei Weitem nicht die einzige. Leben Sie gesund, ernähren Sie sich gesund, trinken Sie keinen Alkohol und rauchen Sie nicht.