Beratung für Angehörige
Krebs verändert nicht nur das Leben der Betroffenen, sondern auch das ihrer Angehörigen. Wie kann man für jemanden da sein, ohne sich selbst dabei zu verlieren? Auf dieser Seite finden Sie hilfreiche Orientierung und Informationen zu den Unterstützungsangeboten der Fondation Cancer.

Eine oft unsichtbare, aber unverzichtbare Rolle
Mit der Diagnose beginnt für Angehörige ein Ausnahmezustand. Der erste Schock sitzt tief – und wird häufig noch dadurch verstärkt, dass man gleichzeitig Halt geben muss, obwohl man selbst ins Wanken gerät. Viele finden sich in einer Doppelrolle wieder: als Begleiterin und zugleich als Mitbetroffener.
Ein Balanceakt, der viel Kraft kostet – und schnell zur Überforderung führen kann, wenn die eigenen Bedürfnisse dauerhaft hintenangestellt oder gar ignoriert werden. Doch gerade in einer solch außergewöhnlichen Situation, die sich mitunter über Jahre hinziehen kann, ist es entscheidend, dass Angehörige auch auf sich selbst achten. Sie brauchen Raum zum Auftanken, zum Durchatmen, für kleine Inseln des Wohlbefindens. Nur wer selbst gestärkt ist, kann auf Dauer da sein, echten Rückhalt geben und die Herausforderungen dieser neuen Lebensrealität bewältigen.
Unterstützung für Angehörige
Die Fondation Cancer bietet zwei gezielte Unterstützungsangebote für Angehörige an:
- Patientengruppe, geleitet von einer Psychologin: Stressmanagement bei pflegenden Angehörigen: Werkzeugkasten für den Alltag
- Einzelgespräche mit erfahrenen Psycholog*innen, jederzeit im Verlauf des Krankheitswegs möglich
Gespräche und Austausch können helfen, aus der Isolation herauszufinden und wieder zu innerer Balance zu finden. Denn nur wenn man gut für sich selbst sorgt, kann man auch dauerhaft für andere da sein.
- Patientengruppe : Stressmanage-ment bei pflegenden Angehörigen (Voranmeldung erforderlich)
- Einzelgespräche mit Psycholog*in-nen: Termine nach Vereinbarung
- T: 45 30 33 1
Praktische Tipps für Angehörige
Einen nahestehenden Menschen mit Krebs zu begleiten, kann belastend sein – emotional, körperlich und mental. Hier finden Sie konkrete Anhaltspunkte, wie Sie Ihr Gleichgewicht wahren und bestmöglich unterstützen können.
Die eigenen Grenzen respektieren
Man sollte auf die eigenen Bedürfnisse, Gefühle und Belastungsgrenzen achten.
Selbstfürsorge
Nur wer gut für sich selbst sorgt, kann anderen auch helfen.
Um Hilfe bitten und annehmen
Familie und Freunde*innen helfen meist gerne und wo möglich sollte man diese Hilfe auch annehmen und konkret darum bitten.
Alltag organisieren und vereinfachen
Eine gute Organisation des Alltags und eine Vereinfachung der Aufgaben können bei der Bewältigung der vielen und teilweise neuen Aufgaben helfen. Es kann hilfreich sein, sich zu fragen, was wirklich wichtig ist.
Offenes Gespräch suchen
Kommunikation und Austausch kann die Verbundenheit stärken und den Umgang mit der Krankheit erleichtern.
Empathie mitbringen
Es ist hilfreich, wenn man die Gefühle und die Perspektive des anderen respektiert und ernst nimmt.
Bedürfnisse erfragen
Nur wenn man weiß, was der andere braucht, kann man ihn gut unterstützen. Manchmal geht man von den eigenen Bedürfnissen aus, aber die des Anderen ganz anders sein.
Eigene Bedürfnisse mitteilen
Auch die anderen Familienmitglieder können die Bedürfnisse nur kennen, wenn man diese auch mitteilt.
Zeit angenehm gestalten
Besonders in schwierigen und anstrengenden Zeiten ist es wichtig auch Zeit für Schönes zu haben und diese Momente zu genießen, um Kraft für die weniger schönen Momente zu haben.
Psychoonkologische Unterstützung
Die psychologische Begleitung und Hilfe für Krebspatient*innen sowie deren Angehörigen – vor, während und nach der medizinischen Krebsbehandlung kann die seelische Belastung durch die Diagnose Krebs lindern und bei der Krankheitsbewältigung helfen.