Darmkrebs: Könnte körperliche Aktivität zur Krebsbehandlung werden?

Körperliche Aktivität gilt seit Langem als wirksames Mittel zur Vorbeugung zahlreicher Krankheiten – darunter auch Krebs. Beim ASCO1-Kongress 2025 wurde erstmals eine imThe New England Journal of Medicineveröffentlichte wegweisende Studie präsentiert, die zeigt, dass gezielte körperliche Aktivität im Rahmen der onkologischen Versorgung das Risiko für Rückfälle und die Entstehung neuer Tumoren deutlich senken kann.

10 Juni 2025
Cancer colorectal : et si l’activité physique devenait un traitement du cancer ?

Bewegung verbessert die Lebenserwartung von Krebspatienten

Die internationale Studie CHALLENGE2 hat über einen Zeitraum von fast acht Jahren 889 Patientinnen und Patienten begleitet, die eine Behandlung mit Operation und Chemotherapie aufgrund eines Kolonkarzinoms abgeschlossen hatten. Ziel war es herauszufinden, ob eine strukturierte körperliche Aktivität die Überlebenschancen verbessern kann – und genau das wurde nachgewiesen.

Die Teilnehmenden wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Die erste erhielt allgemeine Gesundheitsinformationen, die zweite folgte über drei Jahre hinweg einem individuell abgestimmten und betreuten Trainingsprogramm. Dieses umfasste drei bis vier Einheiten pro Woche – entweder zügiges Gehen (jeweils 45 bis 60 Minuten), leichtes Joggen (jeweils 25 bis 30 Minuten) oder eine vergleichbare sportliche Aktivität.

Das Ergebnis: In der Sportgruppe sank das Risiko für einen Rückfall, einen neuen Krebs oder den Tod innerhalb von fünf Jahren um 28 %. Auch die allgemeine Lebenserwartung war deutlich höher: Nach acht Jahren lebten noch 90 % der Teilnehmenden aus der Bewegungsgruppe – im Vergleich zu 83 % in der Kontrollgruppe.

Bei 14 Patienten mit Darmkrebs kann durch körperliche Aktivität eine zusätzliche Person gerettet werden.

Das Sportprogramm mit moderater Intensität, etwa in Form von zügigem Gehen, führte außerdem zu spürbaren Verbesserungen der Lungenfunktion, der Ausdauer und der Muskelkraft der Teilnehmenden.

Bei 14 Patienten mit Darmkrebs kann durch körperliche Aktivität eine zusätzliche Person gerettet werden.

Bewegung – so wirksam wie manche Medikamente

Diese umfassende Studie bestätigt, was lange vermutet wurde: Bewegung wirkt. Und mehr noch – die gesundheitlichen Vorteile sind vergleichbar mit denen von bestimmten medikamentösen Therapien.

Die Botschaft ist eindeutig: Nach einer Krebserkrankung des Darms ist Bewegung keine bloße Unterstützung, sondern eine echte therapeutische Maßnahme. Auf Grundlage dieser Ergebnisse erscheint es inzwischen unerlässlich, dass Gesundheitssysteme Programme zur Förderung körperlicher Aktivität fest in den Behandlungsverlauf integrieren. Denn jede Bewegung kann eine neue Chance aufs Leben bedeuten.

Die internationale Studie CHALLENGE2 hat über einen Zeitraum von fast acht Jahren 889 Patientinnen und Patienten begleitet, die eine Behandlung mit Operation und Chemotherapie aufgrund eines Kolonkarzinoms abgeschlossen hatten.

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