Diagnose und Behandlungsplanung bei Prostatakrebs

In dieser Rubrik finden Sie alle wichtigen Informationen über Vorsorge, Diagnose und Staging von Prostatakrebs

  • Anzeichen und Symptome für Prostatakrebs
  • Diagnose und Grading des Prostatakarzinoms
  • Stadien des Prostatakrebses
  • Fragen zum Prostatakrebs
Diagnose Prostatakrebs

Anzeichen und Symptome von Prostatakrebs

Meistens verläuft die Entstehung eines Prostatakarzinoms ohne spezifische Symptome. Die Entdeckung erfolgt durch die Bestimmung des PSA-Wertes und/oder einen auffälligen Befund bei einer rektalen Tastuntersuchung. Ist der Prostatakrebs schon weiter fortgeschritten, kann er unter anderem folgende Symptome verursachen:

  • Probleme beim Wasserlassen, etwa ein zögerlicher Urinfluss oder ein schwacher Harnstrahl, häufiger Harndrang (häufiges Wasserlassen), insbesondere nachts (Nykturie);
  • Blut im Urin (Hämaturie) oder Sperma;
  • Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion);
  • Schmerzen in den Hüften, am Rücken (Wirbelsäule), an der Brust (Rippen) oder in anderen Bereichen aufgrund von Knochenmetastasen;
  • Schwäche- oder Taubheitsgefühl in Beinen und Füßen oder Kontrollverlust über die Blase durch einen Tumor, der auf das Rückenmark drückt.

Die meisten der genannten Symptome werden nicht unbedingt durch ein Prostatakarzinom verursacht, sondern gehen häufig auf andere Erkrankungen zurück: Eine gutartige Vergrößerung der Prostata (BPH) zum Beispiel kann Schwierigkeiten beim Wasserlassen verursachen. Nichtsdestoweniger sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen, wenn Sie bei sich eines dieser Symptome beobachten, damit die Ursache gefunden und behandelt werden kann.

Diagnose und Grading des Prostatakarzinoms

Besteht aufgrund von Untersuchungsbefunden oder Symptomen ein Verdacht auf Prostatakrebs, sind weitere Untersuchungen zur Erstellung der Diagnose notwendig. Ihre Ärztin wird Sie zur Durchführung genauerer Untersuchungen an einen Urologen überweisen.

Ein Prostatakrebs kann nur mittels einer Prostatabiopsie diagnostiziert werden.

Wenn bei Ihnen ein Verdacht auf Prostatakrebs besteht, befragt Ihr Arzt Sie normalerweise zu möglichen Symptomen wie etwa Problemen beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr, außerdem dazu, wie lange die Symptome schon andauern. Möglicherweise stellt er Ihnen auch Fragen zu eventuellen Risikofaktoren, insbesondere hinsichtlich familiärer Vorbelastungen.

Außerdem nimmt der Arzt eine Untersuchung vor, zum Beispiel eine digitale rektale Untersuchung (DRU). Wenn eine Krebserkrankung besteht, kann man mithilfe der DRU feststellen, ob der Tumor nur eine Seite der Prostata betrifft oder beide und ob er über die Prostata hinaus in das benachbarte Gewebe gestreut hat. Außerdem kann der Arzt auch andere Körperbereiche untersuchen.

Nach der Untersuchung kann der Arzt noch zusätzliche Untersuchungen vorsehen.

Bei dem prostataspezifischen Antigen (PSA) handelt es sich um ein Eiweiß, das von den Prostatazellen hergestellt wird (sowohl von gesunden als auch von Krebszellen). Das PSA findet sich im Wesentlichen im Sperma, doch eine kleine Menge lässt sich auch im Blut feststellen. Ziel der PSA-Messung ist es festzustellen, wie viel PSA sich im Blut befindet und wie sich dieser Wert entwickelt.

Männer mit Verdacht auf Prostatakrebs

Die Bestimmung des PSA-Werts ist eine der ersten Untersuchungen, die bei Männern vorgenommen wird, die Symptome aufweisen, die auf einen Prostatakrebs hinweisen.
Der PSA-Wert wird in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) gemessen. Das Risiko eines Prostatakarzinoms steigt mit dem PSA-Wert, doch es gibt keinen Schwellenwert, anhand dessen sich mit Sicherheit sagen ließe, dass ein Mann an Prostatakrebs erkrankt ist – oder eben nicht.

  • In medizinischen Fachkreisen gelten PSA-Werte unter 4 ng/ml gemeinhin als normal. Ein Wert über 4 ng/ml gilt allgemein als auffällig, wobei ein erhöhter PSA-Wert auch durch andere Umstände als ein Prostatakarzinom bedingt sein kann, etwa durch eine Prostataentzündung (Prostatitis) oder eine gutartige Vergrößerung der Prostata (BPH).
  • Jedoch haben nur drei von zehn Männern, deren PSA-Wert über 4 ng/ml und unter 20 ng/ml liegt, ein Prostatakarzinom; und einer von zehn Männern, deren PSA-Wert weniger 4 ng/ml beträgt, hat einen Krebs.
  • Ist der PSA-Wert über 10 ng/ml, liegt die Wahrscheinlichkeit, einen Krebs zu haben, bei über 50%.

Weitere Informationen zur Aussagekraft des PSA-Wertes hinsichtlich einer Krebserkrankung, sowie zu Faktoren, die Einfluss auf den PSA-Wert haben, und zu weiteren spezifischen PSA-Messungen und den Schritten, die Sie erwarten, wenn Sie einen erhöhten PSA-Wert haben, finden zu in der Rubrik „Untersuchungen zur Prostatakrebsvorsorge“.

Wenn bereits eine Prostatakrebsdiagnose vorliegt

Der PSA-Wert kann auch dann nützlich sein, wenn Sie bereits eine Prostatakrebsdiagnose erhalten haben:

  • Bei Männern, die gerade eine Prostatakrebsdiagnose erhalten haben, kann der PSA-Wert in Kombination mit den Befunden aus der körperlichen Untersuchung und dem Tumorgrading (das auf Grundlage der Biopsie erfolgt) als Entscheidungshilfe hinsichtlich weiterer Untersuchungen (z.B. CT) verwendet werden.
  • Der PSA-Wert ist häufig ein wichtiges Element, um die Wirksamkeit einer Therapie zu beurteilen und eventuelle Rezidive nach der Behandlung zu überwachen (s.a. PSA-Wert während und nach der Therapie).

Wenn die Ergebnisse der PSA-Messung, der DRU oder anderer Untersuchungen einen Verdacht auf Prostatakrebs nahelegen, erfolgt im nächsten Schritt eine Prostatabiopsie. Bei einer Biopsie werden kleine Proben von Prostatagewebe entnommen und im Anschluss mikroskopisch untersucht. Im Allgemeinen wird die Biopsie von einer Urologin vorgenommen.

Vor der Biopsie wird der betroffene Bereich lokal betäubt. Dann führt der Arzt eine feine Nadel ein, um über den Enddarm (rektale Prostatabiopsie) kleine Gewebezylinder aus der Prostata zu entnehmen. Insgesamt sammelt er durchschnittlich zehn bis zwölf Proben aus den verschiedenen Bereichen der Prostata. Die Biopsie verläuft unter Ultraschallkontrolle.

Auch wenn es sich nicht so anhört: Eine Biopsie ist in der Regel nicht schmerzhaft, sondern fühlt sich nur ein wenig unangenehm an. Sie dauert rund zehn Minuten.

Im Vorfeld der Biopsie werden Sie wahrscheinlich ein Antibiotikum erhalten, das Sie unter Umständen auch noch ein oder zwei Tage danach einnehmen müssen, um das Infektionsrisiko zu reduzieren.

Nach dem Eingriff verspüren Sie unter Umständen einige Tage lang einen leichten Schmerz in der behandelten Region, auch Blut im Urin kommt vor. Möglicherweise haben Sie auch leichte Blutungen im Enddarm – dies gilt vor allem für Männer, die an Hämorrhoiden leiden. Viele Männer beobachten außerdem Blut in ihrem Sperma, bisweilen ist das Sperma auch rötlich gefärbt, was einige Wochen nach der Biopsie andauern kann.

Ergebnisse der Biopsie

Wird ein vererbter Krebs (Mutation am Gen BRCA oder hereditäres non-polypöses Kolonkarzinom/Lynch-Syndrom) vermutet, schlägt man Ihnen möglicherweise eine genetische Untersuchung zur Identifikation von ererbten Genmodifikationen vor. Holen Sie sich ärztlichen Rat hinsichtlich der Vor- und Nachteile sowie der Grenzen einer derartigen Untersuchung ein.

Bei Untersuchungen mittels bildgebender Verfahren kommen Röntgenstrahlen, Magnetfelder, Schallwellen oder radioaktive Substanzen zum Einsatz, um Bilder vom Inneren Ihres Körpers aufzunehmen. Es können ein oder mehrere bildgebende Verfahren verwendet werden,

  • um ein Prostatakarzinom aufzuspüren;
  • zur Unterstützung der behandelnden Ärztin bei bestimmten Untersuchungen (z. B. bei einer Biopsie oder bestimmten Therapieverfahren bei Prostatakrebs);
  • um Metastasen aufzuspüren.

Welche Untersuchungsverfahren bei Ihnen angewendet werden, hängt von der Situation ab. Eine Prostatabiopsie zum Beispiel wird im Allgemeinen per transrektalem Ultraschall (TRUS) oder MRT kontrolliert.

Wenn bei Ihnen ein Prostatakarzinom diagnostiziert wurde, kommen wahrscheinlich bildgebende Verfahren zum Einsatz, um zu überprüfen, ob der Krebs eventuell gestreut hat.

Die am häufigsten verwendeten bildgebenden Untersuchungsverfahren sind:

  • transrektaler Ultraschall (TRUS)
  • Magnetresonanztomografie (MRT)
  • Knochenszintigramm
  • Computertomografie (CT)

Weitere Informationen zu den Untersuchungsverfahren

Bei einer Lymphknotenbiopsie werden ein oder mehrere Lymphknoten entnommen, um anschließend auf Krebszellen untersucht zu werden.

Wenn der Verdacht besteht, dass der Krebs gestreut hat (aufgrund von Faktoren wie einem erhöhten PSA-Wert oder einem erhöhten Gleason-Score), kann der Chirurg im Zuge der radikalen Prostatektomie (der kompletten Entfernung der Prostata) Lymphknoten aus dem Beckenbereich entnehmen.

Die Lymphknoten und die Prostata werden im Anschluss zur Untersuchung ins Labor geschickt.

Stadieneinteilung (Staging) des Prostatakarzinoms

Anhand der Stadieneinteilung lässt sich beurteilen, wie weit der Krebs fortgeschritten ist und wie man ihn am besten behandelt.

Üblicherweise erfolgt die Stadieneinteilung des Prostatakarzinoms nach der TNM-Klassifikation. Die Ziffern und Buchstaben nach den Abkürzungen T, N und M liefern genauere Informationen zu den folgenden Faktoren: 

  • Tumorausdehnung (T)  
  • Anzahl der befallenen Lymphknoten (N) 
  • Vorhandensein von Metastasen (M)

T gibt Auskunft über die Größe des Tumors (T für Tumor). Die Einteilung geht von

  • T1, T1a, T1b,
  • T2, T2a, T2b, T2c,
  • T3, T3a, T3b bis
  • T4

und ergibt sich aus der Ausdehnung des Tumors innerhalb der Prostata und auf die umliegenden Organe.

N gibt Auskunft über die Anzahl der befallenen Lymphknoten in der Nähe des Tumors (N steht für das englische Wort node, das Knoten bedeutet):

  • N0: kein Lymphknoten befallen
  • N1: Tumorzellen in benachbarten Lymphknoten

M gibt an, ob Metastasen (M) in anderen Körperbereichen (insbesondere Knochen, Leber, Lunge) vorhanden sind.

  • M0: keine Fernmetastasen nachweisbar
  • M1a, M1b, M1c.

Je höher die Ziffer, desto weiter fortgeschritten ist der Krebs.

Die wichtigsten Stadien bei Prostatakrebs

Wenn die Daten für die Kategorien T, N, M ermittelt worden sind, werden diese Informationen (mit den Grading-Daten und dem PSA-Wert, falls vorhanden) zusammengeführt, um zu ermitteln, in welchem Stadium sich der Krebs befindet. Bei Prostatakrebs unterscheidet man die Stadien I–IV. Bestimmte Stadien werden dann noch weiter aufgeteilt (A, B usw.). Je niedriger die Zahl ist, desto weniger ist der Krebs fortgeschritten. Je höher sie ist – etwa Stadium IV –, desto weiter ist der Krebs fortgeschritten. Bei den Buchstaben, die zur weiteren Differenzierung des Stadiums verwendet werden, bezeichnet A ein sehr frühes Stadium innerhalb der Kategorie, entsprechend wird das Stadium mit aufsteigendem Alphabet fortgeschrittener.
Auch wenn eine Krebserkrankung bei jedem Menschen einen ganz individuellen Verlauf hat, kann man bei Krebserkrankungen in gleichem Stadium von einer vergleichbaren Prognose ausgehen, und sie werden häufig auch auf gleich Weise behandelt.

Das Staging eines Prostatakarzinoms beruht auf fünf grundlegenden Informationen:

  • Ausdehnung des Primärtumors (T);
  • Befall benachbarter Lymphknoten (N);
  • Vorhandensein von Metastasen in anderen Körperbereichen (M);
  • PSA-Wert zum Zeitpunkt der Diagnose;
  • Grading (auf Grundlage des Gleason-Scores), das Auskunft über die Wahrscheinlichkeit gibt, dass der Krebs weiter fortschreitet und sich schnell ausbreitet. Das Grading erfolgt auf Basis des pathologischen Befunds.

Das Staging eines Prostatakarzinoms kann sich als sehr komplex erweisen. Wenn Sie Fragen zum Stadium Ihrer Erkrankung haben, sollen Sie Ihren Arzt bitten, Ihnen die Situation mit leicht verständlichen Worten zu erklären.La stadification du cancer de la prostate est basée sur cinq informations clés :

Im Folgenden einige Beispiele:

  • cT1, N0, M0
  • Graduierungsgruppe 1 (Gleason-Score 6 oder weniger)
  • PSA-Wert unter 10

Bei der ärztlichen Untersuchung kann der Tumor nicht ertastet werden, und er lässt sich auch nicht per bildgebendem Verfahren darstellen (er wurde bei einer transurethralen Resektion der Prostata [TURP] oder einer Nadelbiopsie infolge eines erhöhten PSA-Werts entdeckt) [cT1]. Der Krebs ist nicht in die benachbarten Lymphknoten [N0] oder andere Körperbereiche [M0] metastasiert. Das Karzinom ist der Graduierungsgruppe 1 zugeordnet, und der PSA-Wert liegt unter 10.

oder

  • cT2a, N0, M0
  • Grad 1 (Gleason-Score 6 oder weniger)
  • PSA-Wert unter 10

Der Tumor kann bei einer rektalen Untersuchung ertastet werden oder lässt sich per bildgebendem Verfahren wie einer transrektalen Ultraschalluntersuchung darstellen. Er beschränkt sich auf die Hälfte oder weniger einer Seite (links oder rechts) der Prostata [cT2a]. Der Krebs ist nicht in die benachbarten Lymphknoten [N0] oder in andere Körperbereiche metastasiert [M0]. Das Karzinom ist der Graduierungsgruppe 1 zugeordnet, und der PSA-Wert liegt unter 10.

oder

  • pT2, N0, M0
  • Graduierungsgruppe 1 (Gleason-Score 6 oder weniger)
  • PSA-Wert unter 10

Die Prostata wurde chirurgisch entfernt, und der Tumor beschränkte sich noch auf die Prostata [pT2]. Der Krebs ist nicht in die benachbarten Lymphknoten [N0] oder andere Körperbereiche metastasiert [M0]. Das Karzinom ist der Graduierungsgruppe 1 zugeordnet, und der PSA-Wert liegt unter 10.

  • cT1, N0, M0
  • Graduierungsgruppe 1 (Gleason-Score 6 oder weniger)
  • PSA-Wert liegt über 10, aber unter 20

Bei der ärztlichen Untersuchung kann der Tumor nicht ertastet werden, und er lässt sich auch nicht per bildgebendem Verfahren, etwa per transrektalem Ultraschall (TRUS), darstellen (er wurde entweder bei einer transurethralen Resektion der Prostata [TURP] oder einer Nadelbiopsie infolge eines erhöhten PSA-Werts entdeckt) [cT1]. Der Krebs ist nicht in die benachbarten Lymphknoten [N0] oder andere Körperbereiche metastasiert [M0]. Das Karzinom ist der Graduierungsgruppe 1 zugeordnet, und der PSA-Wert liegt über 10, aber unter 20.

Oder 

  • cT2a oder pT2, N0, M0
  • Graduierungsgruppe 1 (Gleason-Score 6 oder weniger)
  • PSA-Wert über 10, aber unter 20

Der Tumor kann bei einer rektalen Untersuchung ertastet werden oder lässt sich per bildgebendem Verfahren wie einer transrektalen Ultraschalluntersuchung darstellen. Er beschränkt sich auf die Hälfte oder weniger einer Seite (links oder rechts) der Prostata [cT2a]. Oder die Prostata wurde chirurgisch entfernt, und der Tumor beschränkte sich noch auf die Prostata [pT2]. Der Krebs ist nicht in die benachbarten Lymphknoten [N0] oder andere Körperbereiche metastasiert [M0]. Das Karzinom ist der Graduierungsgruppe 1 zugeordnet, und der PSA-Wert liegt über 10, aber unter 20.

oder

  • cT2b oder cT2c, N0, M0
  • Graduierungsgruppe 1 (Gleason Score 6 oder weniger)
  • PSA-Wert unter 20

Der Tumor kann bei einer digitalen rektalen Untersuchung ertastet werden oder lässt sich per bildgebendem Verfahren wie einer transrektalen Ultraschalluntersuchung darstellen. Der Tumor hat mehr als eine Hälfte der Prostata [cT2b] oder beide Seiten der Prostata [cT2c] befallen. Der Krebs ist nicht in die benachbarten Lymphknoten [N0] oder andere Körperbereiche metastasiert [M0]. Das Karzinom ist der Graduierungsgruppe 1 zugeordnet, und der PSA-Wert liegt unter 20.

Stadium IIB

  • T1 oder T2, N0, M0
  • Graduierungsgruppe 2 (Gleason-Score 3+4=7)
  • PSA-Wert unter 20

Der Krebs hat sich noch nicht über die Prostata hinaus ausgedehnt. Möglicherweise ließ er sich per digitaler rektaler Untersuchung ertasten oder per bildgebendem Verfahren, etwa per transrektalem Ultraschall, darstellen [T1 oder T2]. Der Krebs ist nicht in die benachbarten Lymphknoten [N0] oder andere Körperbereiche metastasiert [M0]. Das Karzinom ist der Graduierungsgruppe 2 zugeordnet, und der PSA-Wert liegt unter 20.
 

Stadium IIC

  • T1 oder T2, N0, M0
  • Grad 3 oder 4 (Gleason Score 4+3=7 oder 8)
  • PSA-Wert unter 20

Der Krebs hat sich noch nicht über die Prostata hinaus ausgedehnt. Möglicherweise ließ er sich per digitaler rektaler Untersuchung ertasten oder per bildgebendem Verfahren, etwa per transrektalem Ultraschall, darstellen [T1 oder T2]. Der Krebs hat nicht in die benachbarten Lymphknoten [N0] oder andere Körperbereiche gestreut [M0]. Der Grad des Tumors beträgt 3 oder 4, und der PSA-Wert liegt unter 20.

Stadium IIIA 

  • T1 oder T2, N0, M0
  • Graduierungsgruppe 1 bis 4 (Gleason-Score 8 oder weniger)
  • PSA-Wert mindestens 20

Der Krebs hat sich noch nicht über die Prostata hinaus ausgebreitet. Möglicherweise ließ er sich per digitaler rektaler Untersuchung ertasten oder per bildgebendem Verfahren, z.B. per transrektalem Ultraschall, darstellen [T1 oder T2]. Der Krebs ist nicht in die benachbarten Lymphknoten [N0] oder andere Körperbereiche metastasiert [M0]. Das Karzinom ist der Graduierungsgruppe 1 bis 4 zugeordnet, und der PSA-Wert ist mindestens 20.

Stadium IIIB

  • T3 oder T4, N0, M0
  • Graduierungsgruppe 1 bis 4 (Gleason-Score 8 oder weniger)
  • PSA-Wert beliebig

Der Krebs hat sich bereits über die Prostata hinaus ausgebreitet und unter Umständen auch die Samenbläschen befallen [T3[, oder er hat an die Prostata angrenzendes Gewebe wie den Musculus urethralis, den Harnröhrenschließmuskel (der die Urinabgabe kontrolliert), den Enddarm, die Blase und/oder die Beckenwand befallen [T4]. Der Krebs ist nicht in die benachbarten Lymphknoten [N0] oder andere Körperbereiche metastasiert [M0]. Das Karzinom ist der Graduierungsgruppe 1 bis 4 zugeordnet, und der PSA-Wert ist beliebig.

Stadium IIIC

  • Alle T-Werte, N0, M0
  • Graduierungsgruppe 5 (Gleason-Score 9 oder 10)
  • Alle PSA-Werte

Der Krebs kann sich bereits über die Prostata hinaus ausgebreitet und benachbarte Gewebe befallen haben [alle T-Werte]. Er ist nicht in die benachbarten Lymphknoten [N0] oder andere Körperbereiche metastasiert [M0]. Das Karzinom ist der Graduierungsgruppe 5 zugeordnet, und der PSA-Wert ist beliebig.

Stadium IVA

  • Alle T-Werte, N1, M0
  • Alle Graduierungsgruppen
  • PSA-Wert beliebig

Der Krebs kann sich bereits über die Prostata hinaus ausgedehnt und benachbarte Gewebe befallen haben [alle T-Werte]. Er hat die benachbarten Lymphknoten bereits befallen [N1], aber noch nicht in andere Körperbereiche gestreut [M0]. Die Graduierungsgruppe ist beliebig, ebenso der PSA-Wert.

Stadium IVB

  • Alle T-Werte, alle N-Werte, M1
  • Alle Graduierungsgruppen
  • PSA-Wert beliebig

Der Krebs kann bereits prostatanahes Gewebe befallen haben [alle T-Werte] und hat möglicherweise bereits in die benachbarten Lymphknoten gestreut [alle N-Werte]. Er hat bereits andere Körperbereiche erreicht, etwa ferne Lymphknoten, die Knochen oder andere Organe [M1]. Der Tumorgrad ist beliebig, ebenso der PSA-Wert.

Bei Tumoren, die nicht gestreut haben (Krebs im Stadium I bis III), verwenden viele Mediziner*innen die charakteristischen Merkmale des Krebses (wie Tumorklassifizierung, anfänglicher PSA-Wert und Befund der Prostatabiopsie) für deren Einordnung in die folgenden Risikoklassen:

  • sehr gering
  • gering
  • mittel (günstig oder ungünstig)
  • hoch
  • sehr hoch

Anhand der Risikoklassifizierung kann man etwa entscheiden, ob weitere Untersuchungen notwendig sind, und zwischen den verschiedenen Behandlungsoptionen abwägen.

Erstellung genetischer und proteomischer Profile

Um sich ein Bild davon zu machen, wie schnell ein Prostatakarzinom möglicherweise wachsen und sich ausdehnen wird, kann man im Labor auch untersuchen, welche Gene (oder Eiweiße) in den Tumorzellen aktiv sind.

Überlebensrate bei Prostatakrebs
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Die Überlebensrate gibt Aufschluss darüber, wie viele Menschen, die dieselbe Krebsart im selben Stadium haben, nach einer bestimmten Zeit (in der Regel fünf Jahre) nach ihrer Krebsdiagnose noch leben. Die Überlebensrate ist keine Aussage darüber, wie lange Sie noch leben werden, doch sie kann Ihnen als Anhaltspunkt dafür dienen, wie wahrscheinlich es ist, dass Ihre Behandlung erfolgreich sein wird.

Was sagte die „relative Überlebensrate nach fünf Jahren“ aus?

Zur Ermittlung der relativen Überlebensrate vergleicht man Menschen, die dieselbe Krebsart im selben Stadium haben, mit Menschen aus der Gesamtpopulation. Wenn zum Beispiel die relative Überlebensrate nach fünf Jahren in einem bestimmten Stadium von Prostatakrebs 90% beträgt, bedeutet das, dass 90 % der Männer, die diesen Krebs haben, im Durchschnitt fünf Jahre nach ihrer Diagnose noch am Leben sind.

Prostatakrebs ist in der Regel ein Krebs mit guter Prognose. Die Krankheit schreitet häufig über Jahre hinweg nur langsam fort. Die Überlebensrate hängt davon ab, wie aggressiv der Krebs ist, und die Aussichten auf Heilung hängen davon ab, wie weit der Krebs sich schon ausgedehnt hat und wie seine spezifischen Merkmale aussehen.