Hodenkrebs

Eine seltene Krebserkrankung, doch die häufigste Krebsart bei jungen Männern

Hodenkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern zwischen 15 und 40 Jahren, insgesamt jedoch handelt es sich um eine seltene Krebsart, die 1 bis 2 % der Krebsfälle beim Mann ausmacht. Durchschnittlich erkranken in Luxemburg jährlich rund 20 Männer an Hodenkrebs. Erfreulicherweise lässt Hodenkrebs sich gut behandeln und ist so gut wie immer heilbar.

Cancer du testicule

Hodenhochstand (Kryptorchismus)

Für Männer mit einem früheren Hodenhochstand (Kryptorchismus) besteht ein erhöhtes Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken. Die Hoden entstehen im Bauchraum des ungeborenen männlichen Fötus (während er noch im Mutterleib ist) und wandern vor der Geburt in den Hodensack. Manchmal jedoch findet dieser Vorgang nicht statt, und die Jungen werden mit einem ein- oder beidseitigen Hodenhochstand geboren. Wandert der Hoden nicht von selbst in den Hodensack, wird er operativ dorthin verlagert (Orchidopexie).Ein Hodenhochstand erhöht Ihr Risiko für Hodenkrebs um das Dreifache.

Familiäre Veranlagung für Hodenkrebs

Für enge Verwandte (Brüder und Söhne) von Männern, die an Hodenkrebs erkrankt sind oder waren, besteht ein erhöhtes Hodenkrebsrisiko. 
 

Eigene frühere Erkrankung an Hodenkrebs

War bereits ein Hoden von einer Krebserkrankung betroffen, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass am anderen Hoden ebenfalls ein bösartiger Tumor auftritt. Etwa 3-4 % der Männer, die von Krebs in einem Hoden geheilt wurden, entwickeln irgendwann Krebs im anderen Hoden.

Allerdings konnte bis dato kein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Hodenkrebs und einer Verletzung der Hoden oder einer Vasektomie (Durchtrennung der Samenstränge) gefunden werden.

Ethnie

Das Risiko für Hodenkrebs ist bei weißen Männern etwa 4- bis 5-mal höher als bei Männern afro-amerikanischer und asiatischer Herkunft.

Sie sollten Ihre Hoden einmal monatlich gründlich untersuchen. Am besten geht das nach einem heißen Bad oder einer warmen Dusche, wenn der Hodensack entspannt ist.

  • Nehmen Sie den Hodensack in die Hände.
  • Untersuchen Sie Ihre Hoden mit den Fingern und Daumen beider Hände.
  • Tasten Sie die Hoden vorsichtig ab und achten Sie dabei auf Veränderungen in Größe und Gewicht.
  • Es ist ganz normal, wenn ein Hoden etwas größer ist oder tiefer liegt als der andere. Die Hoden selbst sollten sich glatt anfühlen und keine Schwellungen oder Knoten aufweisen.
  • Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie oben und auf der Rückseite des Hodens einen weichen Strang ertasten. Es handelt sich dabei um den Nebenhoden (Epididymis), der in den Samenleiter übergeht, über den die Spermien zur Harnröhre gelangen.
  • Ertasten Sie in einem Hoden eine schmerzlose Verhärtung oder Schwellung?
  • Haben Sie den Eindruck, dass der Hoden größer geworden ist?
  • Verspüren Sie einen andauernden Schmerz, ein Ziehen oder ein Schweregefühl im Hodenbereich? 
  • Verspüren Sie einen dumpfen Schmerz in der Leiste?

Wenn Sie eine der Fragen mit JA beantworten, sollten Sie möglichst schnell einen Arzt aufsuchen. Bei Vorliegen von Verhärtungen, Schmerzen oder sonstigen Beschwerden im Bereich der Hoden muss eine Hodenkrebserkrankung medizinisch ausgeschlossen werden. Gehen Sie auch nach einer Verletzung der Hoden nicht über eine Schwellung hinweg. Wenn Sie eine Schwellung, einen Knoten oder eine vom Normalzustand abweichende Veränderung feststellen, sollten Sie sich möglichst schnell medizinisch untersuchen lassen.

Es wird eine Erstuntersuchung durchgeführt, die folgende Schritte umfasst:

  • Ultraschalluntersuchung der Hoden
  • Bestimmung der Tumormarker AFP (Alpha-1-Fetoprotein), hCG (humanes Choriongonadotropin) und LDH (Lactatdehydrogenase) 
  • CT von Thorax, Bauchraum und Becken 

Die Sicherung der Diagnose erfolgt mittels pathologischer Untersuchung einer Gewebeprobe.

Bestätigt sich die Diagnose durch diese Untersuchung, erstellt Ihr Arzt einen Behandlungsplan, für den verschiedene Faktoren von Bedeutung sind, u.a.:

  • Ihr allgemeiner Gesundheitszustand
  • die Art der Tumorzellen
  • die Untersuchungsergebnisse

Hodenkrebs kann operativ oder mittels Strahlen- oder Chemotherapie behandelt werden. Diese Behandlungsverfahren können auch kombiniert angewendet werden.

Vergessen Sie auf keinen Fall, Ihr Sperma einzufrieren, um Ihre Fruchtbarkeit zu erhalten!!!

Hodenkrebs ist in den meisten Fällen heilbar, sogar wenn Metastasen vorliegen.
 

Nehmen Sie monatlich eine Eigenuntersuchung Ihrer Hoden vor!

Weitere Informationen auf der Website der National Cancer Institute (USA) (englisch) UND der Website der Deutschen Krebsgesellschaft

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