Haarausfall (Alopezie)

Nicht jede Chemotherapie geht mit Haarausfall einher. Ursache für diese Nebenwirkung sind Schädigungen der sich schnell teilenden Zellen durch die Chemotherapie. Betroffen sind davon die Krebszellen, aber auch die gesunden Zellen der Haarwurzeln.

Wenn es zu Haarausfall kommt, handelt es sich häufig um ein langsam fortschreitendes Symptom, das im Allgemeinen 15 Tage bis drei Wochen nach der ersten Infusion einsetzt.

Der durch die Chemotherapie verursachte Haarausfall ist nicht dauerhaft: Sechs bis acht Wochen nach dem Ende der Behandlung beginnen die Haare wieder zu wachsen. Bisweilen fällt – neben Kopfhaar und Wimpern – auch die Schambehaarung aus. Sie beginnt nach dem Behandlungsende wieder zu wachsen.

Es kann sein, dass sich die nachwachsenden Haare in Farbe und Struktur verändern. Einige Zytostatika etwa zerstören die Pigmentierung.

Auch bei einer Strahlentherapie kann passieren, dass Kopf- oder Körperbehaarung im behandelten Bereich ausfällt.
Eine zielgerichtete Therapie kann nach einigen Monaten Behandlung ebenfalls zu Veränderungen oder zum Ausfallen der Haare führen.

Haarausfall (Alopezie)

Besprechen Sie das Thema Haarausfall mit Ihrem Behandlungsteam und lassen Sie sich hinsichtlich möglicher Gegenmaßnahmen beraten.

Die folgenden praktischen Hinweise sind unter Umständen hilfreich:

  • Seien Sie sanft zu Ihren Haaren. Verwenden Sie eine Bürste mit weichen Borsten.
  • Verzichten Sie auf Föhn, Glätteisen oder Gel.
  • Waschen Sie Ihre Haare mit einem milden Shampoo und seltener als gewöhnlich.
  • Drücken Sie Ihre Haare vorsichtig mit einem Tuch aus.

Vor der Behandlung:

  • Falls Sie eine Perücke tragen wollen: Wählen Sie das Modell aus, bevor Ihnen die Haare ausfallen.
  • Wenn Sie lange Haare haben, ist es zu ebenfalls zu empfehlen, sie nach und nach immer kürzer schneiden zu lassen, um sich so Schritt für Schritt an eine Kurzhaarfrisur zu gewöhnen.
  • Einige Patienten rasieren sich lieber selbst eine Glatze, bevor ihnen die Haare ausfallen.

Während der Behandlung:

  • Das Tragen einer Kühlhaube bei der Verabreichung der Chemotherapie mindert den Haarausfall, wobei die Ergebnisse von einer Person zur anderen und je nach Art der verwendeten Therapie unterschiedlich ausfallen. Sollten Sie Interesse an diesem Verfahren haben, sprechen Sie vor Beginn der Behandlung mit Ihrer Ärztin darüber.
  • Wenn Ihnen die Haare aufgefallen sind, sollten Sie darauf achten, Ihre Kopfhaut mit Sonnenschutzcreme zu schützen oder eine Kopfbedeckung zu tragen, wenn Sie nach draußen gehen.
  • Bei juckender Kopfhaut verschaffen spezielle Lotionen Linderung.

Für viele Frauen sind ihre Haare ein wichtiger Teil ihrer Identität. Sie verspüren angesichts des Haarausfalls Wut oder Scham oder sind deprimiert. Es kann tröstlich sein, diese Empfindungen mit Menschen zu teilen, die Sie verstehen.

Selbsthilfegruppen und der Austausch mit Patientinnen, die Ähnliches wie Sie erleben, können eine bereichernde Erfahrung sein, bei der Sie Antworten auf Ihre Fragen und Unterstützung erhalten. Versuchen Sie, mit Ihrem nächsten Umfeld und mit Ihren Kindern offen und ehrlich über Ihre Empfindungen zu sprechen. Sie können Ihnen eine wichtige Stütze sein.

Die staatliche Krankenkasse Caisse nationale de santé und andere Krankenkassen übernehmen im Falle einer Krebserkrankung einen Teil der Kosten für eine Perücke. Die meisten Zusatzversicherungen leisten ebenfalls einen Beitrag zu den Kosten.

  • Kann es passieren, dass mir bei meiner Therapie die Haare ausfallen?
  • Welche Produkte und Mittel kann ich verwenden, um meine Kopfhaut zu schützen und zu pflegen? Gibt es Produkte, die ich besser meiden sollte?
  • Wo kann man eine Perücke kaufen?
  • Welche Selbsthilfegruppen könnten mir helfen?
  • Wie lange dauert es, bis meine Haare nachwachsen?

Wie sieht es aus, wenn die Haare nachwachsen?

1 Monat, 6 Monate oder ein Jahr später: Jeder in seinem Rhythmus!

In diesem Video des Boop project können Sie sich ansehen, wie die Haare nach einer Chemotherapie nachwachsen.

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