Genesung von einer chirurgischen Brustrekonstruktion

Nach einer Brustrekonstruktion mit Implantat werden Sie sich vermutlich in den ersten ein bis zwei Wochen noch schwach und angeschlagen fühlen, bei einem Brustaufbau mittels Lappenplastik (der zwei OP-Wunden hinterlässt) dauert es etwas länger. Gegen die Schmerzen wird man Ihnen Medikamente verordnen.

Je nach Art der Operation werden Sie höchstwahrscheinlich nach einigen Tagen nach Hause entlassen. Möglicherweise verlassen Sie das Krankenhaus noch mit einer oder mehreren Wunddrainagen. Eine Drainage ist ein kleiner Schlauch, der in die Wunde eingelegt wird, um das Wundsekret nach außen abzuleiten. Die Entscheidung, wann die Drainagen gezogen werden können, hängt davon ab, wieviel Sekret täglich abgeleitet wird, und wird von der Ärztin getroffen.

Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes zur Pflege der OP-Wunden und Drainagen. Erkundigen Sie sich außerdem, welche Art von Kompressionskleidung Sie tragen sollten. Wenn Sie sich unsicher fühlen oder Fragen haben, sollten Sie sich an ein Mitglied Ihres Behandlungsteams wenden.

Die meisten Frauen können nach sechs bis acht Wochen wieder in ihren vertrauten Alltag zurückkehren. Nach einer Brustrekonstruktion mit Implantaten kann die Genesung auch schneller gehen. Die folgenden Punkte sollte Sie immer im Hinterkopf haben:

  • Mit der Brustrekonstruktion kehren die normalen Empfindungen Ihrer Brust nicht zurück, doch es kann sein, dass Sie nach einigen Jahren wieder mehr Gefühl in der Brust haben.
  • Es kann bis zu acht Wochen dauern, bis alle Blutergüsse und Schwellungen wieder verschwunden sind. Haben Sie Geduld beim Warten auf das Endergebnis.
  • Es kann bis zu zwei Jahren dauern, bis das Gewebe vollständig ausgeheilt ist und die Narben verblassen – ganz verschwinden werden sie nie.
  • Erkundigen Sie sich, wann Sie wieder beginnen können, normale BHs zu tragen. Besprechen Sie mit Ihrem Chirurgen, welche Art von BH Sie am besten wählen sollten – manchmal hängt das von der Art der Operation ab. Auch nach der Heilung können BH-Bügel und Spitze sich als unbequem erweisen, wenn sie auf die Narben drücken oder an der Haut scheuern.
  • Erkundigen Sie sich bei Ihrer Chirurgin, wann Sie Ihre alltäglichen Verrichtungen wieder aufnehmen können und wann Sie mit Dehnübungen  beginnen dürfen, denn das variiert mit den unterschiedlichen Rekonstruktionsverfahren. Normalerweise dürfen Sie vier bis sechs Wochen nach der Rekonstruktion nichts Schweres heben und keinen Sport mit intensiver Belastung treiben, auch bestimmte sexuelle Praktiken müssen Sie in dieser Zeit meiden. Fragen Sie Ihren Chirurgen, wie Sie sich nach der Rekonstruktion verhalten sollen.

Manchmal brauchen Frauen, bei denen die Brustrekonstruktion erst Monate oder Jahre nach der Brustamputation vorgenommen wird, eine Weile, um sich an ihre rekonstruierte Brust zu gewöhnen. Ebenso, wie man Zeit benötigt, um den Verlust einer Brust zu verkraften, braucht man Zeit, um die rekonstruierte Brust als Teil seines Körpers zu akzeptieren. Es kann hilfreich sein, sich mit Frauen auszutauschen, die sich ebenfalls einer Brustrekonstruktion unterzogen haben. Auch das Gespräch mit einer Psychoonkologin kann helfen, Ängste und andere belastende Gefühle zu überwinden.

Silikongelimplantate können reißen oder undicht werden, ohne dabei irgendwelche Symptome zu verursachen. Im Allgemeinen wird von medizinischer Seite dazu geraten, eine MRT der Implantate zu machen, um sicherzugehen, dass sie dicht sind. (Bei Implantaten mit Kochsalzlösung ist das nicht notwendig.) Die erste MRT findet normalerweise ein bis drei Jahre nach dem Einsetzen der Implantate statt, danach alle zwei Jahre – allerdings kann der Rhythmus je nach Implantat auch abweichen.

Kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie Veränderungen der Haut, Schwellungen oder Knoten beobachten, Schmerzen haben oder Flüssigkeit aus der Brust oder an der Achsel austritt oder wenn andere Symptome auftreten, die Sie beunruhigen.

Frauen, die sich wegen eines Mammakarzinoms einer Mastektomie unterzogen haben, benötigen normalerweise keine routinemäßige Mammografie zur Früherkennung an der betroffenen Brust (während das für die andere Brust weiterhin gilt). Nach einer Mastektomie ist nicht mehr ausreichend Gewebe für eine Mammografie vorhanden. Der Krebs kann auf dieser Seite auf der Haut oder an der Brustwand wiederkehren, doch wenn das der Fall ist, wird man ihn eher bei einer klinischen Untersuchung bemerken.

Obwohl an einer rekonstruierten Brust durchaus eine Mammografie durchgeführt werden kann, ist man sich in Fachkreisen einig, dass Frauen, die sich nach einer Mastektomie einer Brustrekonstruktion unterzogen haben, keine Mammografie zur Früherkennung benötigen. Dennoch kann gegebenenfalls eine diagnostische Mammografie durchgeführt werden (eine Ultraschalluntersuchung oder eine MRT können ebenfalls erfolgen).

Wenn Sie ein Brustimplantat haben und eine Mammografie benötigen, sollten Sie diese an einer Einrichtung durchführen lassen, die über Fachleute verfügt, die in der Lage sind, das Implantat so zu verschieben, dass vom Rest der Brust möglichst gute Aufnahmen gemacht werden können. Die Aufnahmen werden bisweilen durch die Implantate verfälscht, wobei das eher für Silikonimplantate als für Implantate mit Kochsalzlösung gilt. Versichern Sie sich vor der Mammografie, dass die für Sie zuständige Fachkraft mit Ihrem Implantattyp vertraut ist.

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