Darmkrebsfrüherkennung

Ziel der Früherkennung ist es, einen Krebs zu entdecken, bevor die betroffene Person überhaupt Beschwerden hat. Ein Karzinom im Frühstadium ist noch klein, hat sich noch nicht ausgebreitet und ist üblicherweise leicht zu behandeln.

Darmkrebs entwickelt sich häufig ohne Beschwerden. Im Rahmen einer Untersuchung zur Früherkennung lässt sich die Erkrankung in einem Frühstadium auffinden. Und frühzeitig entdeckt, können neun von zehn Darmkrebsfällen geheilt werden. Die Früherkennung ermöglicht es außerdem, Polypen aufzuspüren und zu entfernen, bevor sie bösartig werden.

Darmkrebsfrüherkennung

Methoden der Früherkennung

Es gibt es verschiedene Verfahren zur Früherkennung von Darmkrebs:

  • FIT-Test: immunchemischer Stuhltest zum Nachweis von okkultem (nicht sichtbarem) Blut
  • Unmittelbare Betrachtung des Darms mittels endoskopischer oder virtueller Koloskopie (Computertomografie unter Anwendung von Röntgenstrahlen)

Für die Darmkrebsvorsorge eignet sich ausschließlich die endoskopische Koloskopie, denn sie ermöglicht die Entfernung von Darmpolypen, bevor sie sich zu einem Karzinom entwickeln.

Nationales Früherkennungsprogramm

Früherkennungsprogramm Darmkrebs

In Luxemburg gibt es ein Screeningprogramm zu Früherkennung von Darmkrebs (Programme de dépistage organisé du cancer colorectal, PDOCCR) für Personen zwischen 55 und 74 Jahren, die per Brief zur Teilnahme eingeladen werden.

Das Programm richtet sich an Personen, bei denen keine persönliche oder familiäre Veranlagung für Darmkrebs besteht und die keine Symptome haben, die auf eine Darmkrebserkrankung hinweisen könnten. Der einzige Risikofaktor für die Angehörigen dieser Personengruppe ist ihr Alter. Ihnen wird angeboten, alle zwei Jahre einen Stuhltest auf okkultes Blut zu machen. Den Schnelltest führt man zu Hause durch.

Sie können sich auf eigene Initiative auch einer Darmspiegelung unterziehen, die jedoch außerhalb des nationalen Screeningprogramms erfolgt. Wenn für Sie aufgrund persönlicher oder familiärer Veranlagung ein erhöhtes Risiko besteht, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, damit er Sie für eine Darmspiegelung an eine Gastroenterologin überweist.

Wenn Sie jünger als 55 Jahre sind, erhalten Sie keine Einladung zu dem Programm, da Darmkrebs vor Erreichen dieses Alters nur selten vorkommt. Wenn Sie aber Beschwerden haben oder eine persönliche oder familiäre Veranlagung besteht, sollten Sie mit Ihrer Ärztin sprechen.

Wenn Sie älter als 74 Jahre sind, erhalten Sie ebenfalls keine Einladung, aber Sie können die Früherkennungsuntersuchungen nach Absprache mit einem Arzt Ihres Vertrauens auch außerhalb des Screeningprogramms fortsetzen.

Weitere Informationen

Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung

Für die Früherkennung von Darmkrebs kommen verschiedene Untersuchungen infrage. Man kann sie in zwei große Kategorien unterteilen:

Mittels immunchemischem FIT-Test (Fecal Immuno Chemical Test) lässt sich Blut im Stuhl nachweisen. Bestimmte Polypen oder bösartige Tumoren können bluten, ohne dass das Blut mit bloßem Auge sichtbar wäre.

Der Test lässt sich leicht durchführen und bedarf weder einer besonderen Vorbereitung noch Ernährung. Für den Test geben Sie mithilfe eines kleinen Spatels eine Probe Ihres Stuhls in ein Röhrchen. Das Röhrchen muss dann noch am selben Tag zur Untersuchung ins Labor geschickt werden.

Mithilfe des FIT-Tests lassen sich je nach festgelegter Hämoglobin-Nachweisgrenze (150 ng/ml oder 50 ng/ml) zwischen 75 und 90 % aller Darmkrebserkrankungen nachweisen. Je niedriger die Nachweisgrenze ist, je mehr Krebsfälle werden entdeckt. Mit dem Test können 30 bis 40% aller fortgeschrittenen Polypen nachgewiesen werden.

Bei einem positiven FIT-Test (wenn also Blut in Ihrem Stuhl ist) benötigen Sie eine Darmspiegelung, um die Ursache für die Blutungen zu ermitteln und eine eventuelle Krebsdiagnose zu bestätigen.

So wird der Stuhltest zur Darmkrebsfrüherkennung angewendet (Video)

Bei einer endoskopischen Darmspiegelung wird der Darm unmittelbar betrachtet. Die Ärztin untersucht den Dickdarm mit einem Koloskop. Dabei handelt es sich um einen flexiblen Schlauch, der an einem Ende mit einer Kamera versehen ist. Er wird über den After in den Mastdarm und dann das Kolon eingeführt. Bei der direkten Betrachtung des Darms kann nicht nur eine Krebserkrankung entdeckt werden, sondern sie ermöglicht auch die Entfernung eventueller Polypen, bevor sie sich zu einem Krebs entwickeln. Bei der Spiegelung können auch Biopsien (Entnahme von Gewebeproben) durchgeführt werden. Eine endoskopische Koloskopie wird von einem Gastroenterologen durchgeführt.

Vorbereitung auf die Darmspiegelung
 

Auch für eine virtuelle Koloskopie sind einige Vorbereitungen notwendig (spezielle Ernährung, Darmreinigung), doch sie ist weniger invasiv, und es ist keine Sedierung oder Narkose notwendig. Die Untersuchung mit ionisierender Strahlung dauert ungefähr 10 Minuten. Es handelt sich dabei um eine Simulation einer Darmspiegelung mithilfe eines Computertomografen. Die Untersuchung ermöglicht das Aufspüren von 95 bis 100% aller Krebserkrankungen und 90 % aller Polypen, die größer als 10 mm sind.

Dieses Untersuchungsverfahren ist dann interessant, wenn eine konventionelle Darmspiegelung nicht möglich ist oder Sie sich keiner Darmspiegelung unterziehen möchten. 

Wird bei der Untersuchung ein Polyp oder ein Tumor entdeckt, müssen Sie sich für die Entfernung des Polypen oder die gründliche Untersuchung des Tumors einer endoskopischen Darmspiegelung unterziehen.

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