Chemotherapie bei Darmkrebs

Die Chemotherapie (Chemo) kommt häufig zur Behandlung von Darmkrebs zum Einsatz. Die Medikamente werden entweder als Infusion in die Vene oder oral gegeben. Die Chemotherapie erfolgt in Zyklen, und nach jedem Zyklus gibt es eine Ruhephase, in der Ihr Körper Zeit hat, sich zu erholen. Die einzelnen Zyklen dauern normalerweise zwei bis vier Wochen. Im Allgemeinen erhalten Sie mehrere Behandlungszyklen.

Chemotherapie bei Darmkrebs

Die Chemotherapie kann bei Darmkrebs in unterschiedlichen Behandlungsphasen zum Einsatz kommen:

  • Eine adjuvante Chemotherapie wird nach der Operation gegeben. Ihr Ziel besteht darin, alle verbliebenen Tumorzellen abzutöten. Damit sinkt das Risiko für einen Rückfall.
  • Eine neoadjuvante Chemotherapie erfolgt (manchmal in Kombination mit einer Strahlentherapie) vor der Operation, damit der Tumor sich verkleinert und besser entfernen lässt. Dies ist insbesondere bei Mastdarmkrebs häufig der Fall.
  • Wenn der Krebs schon fortgeschritten ist und bereits andere Organe wie die Leber befallen hat, kann eine Chemotherapie erfolgen, damit die Tumoren kleiner werden, sodass sie sich leichter entfernen lassen, und um die Beschwerden, die sie verursachen, zu lindern. Sie trägt häufig dazu bei, dass die Betroffenen sich besser fühlen und länger leben.

Die folgenden Arzneistoffe werden häufig in der Darmkrebstherapie verwendet:

Meistens werden zwei oder mehr dieser Arzneistoffe kombiniert, um ihre Wirksamkeit zu erhöhen. Manchmal wird die Chemotherapie mit einer zielgerichteten Therapie kombiniert.

Vor jeder Behandlung, die auf dem Wirkstoff 5-FU und Capecitabin basiert, muss das Blut auf einen Mangel an dem Enzym Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) untersucht werden, das für den Abbau von 5-FU und Capecitabin zuständig ist. Bei einem DPD-Mangel können 5-FU und Capecitabin toxisch wirken und in seltenen Fällen frühzeitig zu schweren Nebenwirkungen führen.

Nebenwirkungen der Chemotherapie

Chemotherapeutika greifen Zellen an, die sich rasch teilen. Auf diesem Wege wirken sie gegen die Krebszellen. Doch auch andere Zellen des Organismus, etwa die Zellen von Rückenmark (wo neue Blutzellen entstehen), Mund- und Darmschleimhaut sowie den Haarfollikeln, teilen sich schnell. Diese Zellen können durch die Chemo ebenfalls angegriffen werden, was unter Umständen zu Nebenwirkungen führt.

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Nebenwirkungen der Chemotherapie

Die Nebenwirkungen der Chemotherapie hängen von Art und Dosis der verabreichten Medikamente und der Dauer der Einnahme ab. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören:

  • Haarausfall
  • Wunden im Mundraum
  • Appetitverlust
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • erhöhtes Infektionsrisiko
  • Blutergüsse und Neigung zu Blutungen (bedingt durch einen Mangel an Blutplättchen)
  • Erschöpfung/Fatigue (aufgrund eines Mangels an roten Blutkörperchen)

Es können noch weitere Nebenwirkungen auftreten, die von Medikament zu Medikament variieren.

Ein Hand-Fuß-Syndrom kann während der Behandlung mit Capecitabin oder 5-FU auftreten (bei intravenöser Medikamentengabe). Zunächst sind Rötungen an Händen und Füßen zu beobachten, dann beginnen die Hand- und Fußflächen zu schmerzen und werden empfindlich. Unter Umständen bildet die Haut Bläschen oder pellt sich, was zu schmerzhaften Wunden führen kann. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, sobald Sie diese Nebenwirkungen verspüren oder beobachten, sodass sie rasch behandelt werden können und sich nicht verschlimmern.

Neuropathien (Schädigungen der Nerven) sind eine häufige Nebenwirkung des Medikaments Oxaliplatin. Sie äußern sich durch Taubheitsgefühle, Kribbeln, Stechen und Schmerzen an Händen und Füßen. Weiterhin kann es zu einer ausgeprägten Empfindlichkeit gegenüber Wärme und Kälte im Rachen, in der Speiseröhre und an den Handflächen kommen. Das kann Schmerzen verursachen, wenn Sie etwas trinken oder ein kaltes Glas in der Hand halten. Informieren Sie sofort Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen Taubheitsgefühle, ein Kribbeln oder andere Nebenwirkungen auftreten.

Bei einige Menschen kommt es bei der Gabe von Oxaliplatin zu allergischen Reaktionen oder Unverträglichkeiten. Mögliche Symptome sind Hautausschläge, Beklemmungen in der Brust, Luftnot, Rückenschmerzen oder Schwindel- und Schwächegefühle sowie Benommenheit. Reden Sie sofort mit Ihrem Behandlungsteam, wenn eines dieser Symptome während Ihrer Chemotherapie auftritt.

Durchfall ist generell eine häufig auftretende Nebenwirkung während der Chemotherapie, bei der Gabe von Irinotecan jedoch kann er besonders schlimm sein. Durchfall muss sofort – beim ersten flüssigen Stuhl – behandelt werden , damit es nicht zu einer ernsten Dehydrierung kommt. Wenn Sie ein Chemotherapeutikum erhalten, das dafür bekannt ist, Durchfall zu verursachen, wird Ihre Ärztin Ihnen bereits im Vorfeld sagen, welche Medikamente Sie wie oft nehmen müssen, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Die meisten Nebenwirkungen verschwinden nach dem Behandlungsende nach und nach wieder. Einige aber, etwa das Taubheitsgefühl in Händen und Füßen nach einer Therapie mit Oxaliplatin, können noch lange andauern. Meist gibt es Mittel zu Linderung dieser Nebenwirkungen.

Informieren Sie Ihr Behandlungsteam über alle Nebenwirkungen, damit sie schnell behandelt werden können. Manchmal kann es nötig werden, die Dosierung der Chemotherapie zu verändern oder die Behandlung zu verschieben, damit sich das Problem nicht verschlimmert.

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