Veränderte Blutwerte

Die Strahlentherapie hat nur selten Auswirkungen auf die Werte der festen Blutbestandteile (weiße Blutkörperchen, rote Blutkörperchen, Blutplättchen). Die Blutzellen dienen der Immunabwehr (Bekämpfung von Infektionen, weiße Blutkörperchen), dem Transport von Sauerstoff im Organismus (rote Blutkörperchen) und der Blutgerinnung bei Blutungen (Blutplättchen). Wird jedoch ein beträchtlicher Teil der Knochenmarkzellen bestrahlt, die die Blutzellen produzieren, kann es zu Veränderungen der Blutwerte kommen.

Bei massiv veränderten Blutwerten muss die Behandlung möglicherweise vorübergehend eingestellt werden.

Diese Nebenwirkung tritt häufiger im Rahmen einer Chemotherapie auf.
 

Bei einem Mangel an weißen Blutkörperchen: 
Die folgenden Hinweise können dazu beitragen, Ihr Infektionsrisiko zu verringern:

  • Waschen Sie sich die Hände regelmäßig mit Seife und Wasser, vor allem vor den Mahlzeiten und nach dem Toilettengang. Bitten Sie Ihr Umfeld, das ebenfalls zu tun.
  • Halten Sie sich von Orten fern, an denen viele Menschen zusammenkommen (öffentliche Verkehrsmittel, Kino usw.).
  • Meiden Sie insbesondere Personen, die an ansteckenden Krankheiten leiden.
  • Kratzen Sie nicht an Pickeln und Wunden.
  • Zupfen Sie nicht an der Nagelhaut herum.
  • Verwenden Sie einen elektrischen Rasierapparat, um Schnitte zu vermeiden.
  • Achten Sie bei der Zahnpflege darauf, das Zahnfleisch nicht zu verletzen (weiche Zahnbürste, keine Zahnseide).
  • Desinfizieren Sie etwaige Wunden gründlich.
  • Waschen Sie nach jedem Stuhlgang sanft, aber gründlich den Analbereich.
  • Duschen Sie täglich und trocknen Sie sich vorsichtig ab.
  • Wechseln Sie häufig Ihre Handtücher.
  • Waschen Sie rohes Obst und Gemüse gründlich.
  • Achten Sie darauf, Fleisch vor dem Verzehr gut durchzugaren.

Bei einem Mangel an roten Blutkörperchen: 

  • Teilen Sie sich Ihre Energie gut ein und bitten Sie Ihr Umfeld, Sie bei der Verrichtung Ihrer täglichen Aufgaben zu unterstützen.
  • Beschränken Sie sich jeden Tag auf die Erledigung der wichtigsten Aufgaben.
  • Lehnen Sie Hilfsangebote nicht ab – Freundinnen und Angehörige können Sie zum Arzt begleiten und Sie im Haushalt unterstützen, sodass Ihnen ausreichend Energie für den Tag bleibt.
  • Ruhen Sie sich zwischen Ihren Aktivitäten regelmäßig aus.
  • Gönnen Sie sich über den Tag verteilt kleine Schläfchen, bedenken Sie aber, dass zu viele Ruhepausen dazu führen können, dass Sie sich schwach fühlen.
  • Bauen Sie entsprechend Ihren Energiereserven täglich etwas körperliche Bewegung in Ihren Alltag ein.
  • Essen und trinken Sie gesund und in ausreichenden Mengen. Nehmen Sie täglich mindestens acht Gläser Flüssigkeit zu sich, am besten Wasser oder mit Wasser verdünnten Saft.
  • Erkundigen Sie sich bei Ihrem Behandlungsteam, welche Lebensmittel und Getränke besonders gut für Sie sind.
  • Es kann sein, dass Sie sich besonders protein- und eisenreich ernähren sollten. Zum Beispiel mit rotem Fleisch, Spinat, Hülsenfrüchten usw.

Bei einem Mangel an Blutplättchen:

Die folgenden Ratschläge helfen Ihnen, Situationen zu vermeiden, in denen ein Blutungsrisiko besteht:

  • Meiden Sie bestimmte Medikamente. Aspirin und Ibuprofen zum Beispiel wirken gerinnungshemmend und erhöhen das Risiko für Blutungen und blaue Flecken. Lesen Sie vor Einnahme eines Medikaments aufmerksam den Beipackzettel, und sprechen Sie die Medikation mit Ihrem Behandlungstermin ab. Bei Vorliegen einer Thrombopenie sollten Sie auf Alkohol verzichten, da er das Blut verdünnt.
  • Seien Sie vorsichtig im Umgang mit scharfen oder spitzen Gegenständen oder bei Aktivitäten, bei denen Sie sich verletzen könnten.
  • Verschieben Sie Ihre Zahnarzttermine wegen der Gefahr starker Blutungen (Hämorrhagie) oder sprechen Sie im Vorfeld mit Ihrem Arzt.
  • Putzen Sie sich die Zähne vorsichtig mit einer weichen Zahnbürste.
  • Tragen Sie auch in der Wohnung Schuhe.
  • Falls Sie bluten: Pressen Sie ein sauberes Tuch auf die Wunde, bis die Blutung vollständig aufgehört hat.
  • Kühlen Sie Einblutungen und blaue Flecken mit Eis.

Bei einem Mangel an weißen Blutkörperchen: 
Achten Sie aufmerksam auf jedes Symptom oder Anzeichen einer möglichen Infektion, damit Sie Ihr Behandlungsteam unmittelbar informieren können. Dann kann die Infektion sofort behandelt werden, sodass sie sich nicht weiter ausbreitet. Dies ist besonders wichtig für Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr (Mangel an weißen Blutkörperchen).

Auf die folgenden Symptome sollten Sie besonders aufmerksam achten:

  • Fieber (Körpertemperatur über 38° C)
  • Schüttelfrost oder Schweißausbrüche
  • gereizter Rachen/Hals
  • Wunden im Mundraum
  • Husten oder Kurzatmigkeit
  • verstopfte Nase
  • Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
  • blutiger oder trüber Urin
  • eine gerötete, schmerzende, geschwollene oder heiße (Operations-)Narben
  • Magen- oder Bauchschmerzen
  • schmerzende Nebenhöhlen, Ohren- oder Kopfschmerzen

Bei einem Mangel an roten Blutkörperchen: 
Die Anzahl Ihrer roten Blutkörperchen sollte auf der Grundlage regelmäßiger Blutuntersuchungen unbedingt engmaschig beobachtet werden. Sinkt nämlich der Anteil roter Blutkörperchen stark ab, kann eine Bluttransfusion erforderlich werden. Informieren Sie unbedingt Ihr Behandlungsteam, wenn Sie sich

  • benommen oder schwach fühlen oder
  • kurzatmig oder 
  • schwach und erschöpft sind oder 
  • wenn Sie Herzrasen haben.

Bei einem Mangel an Blutplättchen: 
Informieren Sie umgehend Ihr Behandlungsteam, wenn eines der folgenden Symptome auftritt: 

  • Veränderungen der Haut wie blaue Flecken oder Einblutungen (kleine rote Punkte [Petechien]) in bestimmten Körperregionen)
  • andauernde Blutungen
  • Nasen- oder Zahnfleischbluten, Blutungen im Mundraum
  • vaginale Blutungen außerhalb der Menstruation
  • starke Kopfschmerzen 
  • Gefühl von Verwirrtheit oder starke Erschöpfung
  • Blut im Urin (erkennbar an rosa eingefärbtem Urin)
  • schwarzer oder mit frischem Blut behafteter Stuhl 

Bei einem Mangel an weißen Blutkörperchen:

  • Besteht für mich während der Behandlung ein erhöhtes Infektionsrisiko? Wann ist das Risiko am höchsten?
  • Was kann ich tun, um einer möglichen Infektion vorzubeugen?
  • Auf welche Infektionsanzeichen sollte ich besonders achten?
  • Welche Symptome müssen sofort medizinisch behandelt werden?
  • Stellen meine Haustiere während der Behandlung ein Infektionsrisiko für mich dar?

Bei einem Mangel an roten Blutkörperchen:  

  • Über welche Symptome sollte ich Sie sinnvollerweise informieren?
  • Welche Ursachen könnte die Anämie haben?
  • Was kann ich tun, um die Nebenwirkungen zu lindern, sodass es mir besser geht?
  • Könnten Medikamente, Eisenpräparate oder eine Bluttransfusion mir vielleicht helfen?
  • Könnten Sie mir eine Ernährungsberaterin empfehlen, die/der mich weiter über Lebensmittel informieren kann, die mein Wohlbefinden verbessern könnten?

Bei einem Mangel an Blutplättchen: 

  • Über welche Symptome sollte ich Sie informieren?
  • Falls eine Blutung andauert: Wie lange soll ich warten, bis ich den Krankenwagen rufe?
  • Darf ich zwischen den Behandlungseinheiten Alkohol trinken?
  • Steigt die Blutungsgefahr durch sexuelle Kontakte? Sollte ich vorübergehend lieber enthaltsam leben?
  • Welche Medikamente sollte ich meiden? Haben Sie vielleicht eine Liste?
  • Welche Medikamente haben keinen Einfluss auf das Blutungsrisiko?
  • Was soll ich im Falle einer Einblutung tun?
  • Was kann ich tun, um Blutungen, Einblutungen und blaue Flecken zu vermeiden?
  • Welche Medikamente sollte ich meiden? Haben Sie vielleicht eine Liste?
  • Welche Medikamente haben keinen Einfluss auf das Blutungsrisiko?
  • Was soll ich im Falle einer Einblutung tun?
  • Was kann ich tun, um Blutungen, Einblutungen und blaue Flecken zu vermeiden?

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