Appetitlosigkeit

Appetitlosigkeit bei krebskranken Menschen kann viele Gründe haben, doch im Allgemeinen ist diese Nebenwirkung durch die Behandlung oder die Krebserkrankung selbst bedingt.

Es kommt häufig vor, dass die Krebsbehandlung, etwa die Chemotherapie, das Geschmacks- und Geruchsempfinden verändert. Häufig empfinden die Betroffenen den Geschmack vieler Lebensmittel als metallisch, zu salzig oder zu süß. Dies kann ihren Appetit unmittelbar beeinträchtigen.

Weitere Gründe für Appetitlosigkeit können chemobedingte Übelkeit und Erbrechen sowie Schleimhautentzündungen sein.
Auch ein Tumor im Bereich des Magen-Darm-Trakts, Stress, Depressionen, Schmerzen, Verstopfung, Durchfall oder starke, therapiebedingte Erschöpfung können Appetitlosigkeit verursachen.

Wenn Sie unter Appetitlosigkeit leiden, können die folgenden Ratschläge vielleicht helfen:

  • Essen Sie über den Tag verteilt lieber mehrere kleine als drei große Mahlzeiten.
  • Essen Sie, was Ihnen schmeckt, und wählen Sie bevorzugt kalorien- und proteinreiche Lebensmittel.
  • Meiden Sie Gerüche, die Sie ekeln.
  • Nehmen Sie Ihre Mahlzeiten gemeinsam mit Menschen ein, die Sie mögen.
  • Verzichten Sie darauf, zu den Mahlzeiten etwas zu trinken, damit Ihr Magen nicht zu schnell voll ist. Trinken Sie dafür zwischen den Mahlzeiten ausreichend.
  • Gestalten Sie Ihre Mahlzeiten so angenehm wie möglich: Decken Sie den Tisch hübsch ein oder hören Sie Ihre Lieblingsmusik.
  • Bewegen Sie sich täglich, ein kleiner Spaziergang steigert den Appetit.
  • Verwenden Sie Plastikbesteck, wenn Sie empfindlich auf Metall reagieren.

Bei Appetitlosigkeit isst man normalerweise weniger als gewohnt oder gar nichts. Appetitlosigkeit kann zu Mangelernährung, Gewichtsverlust und zum Verlust von Muskelmasse, bezeichnet als Kachexie (extreme Abmagerung), führen.

Von Mangelernährung spricht man, wenn nicht ausreichend Nährstoffe wie Proteine oder Vitamine aufgenommen werden, die für den Organismus überlebenswichtig sind.

Darum sollten Sie Ihr Gewicht über die gesamte Behandlung hinweg beobachten und Ihr Behandlungsteam über nennenswerte Schwankungen informieren.

  • Über welche Symptome sollte ich Sie unbedingt informieren?
  • Was kann ich tun, damit ich mich besser fühle?
  • Welche Speisen und Getränke empfehlen Sie mir?
  • Würden Sie mir raten, mit Proteinen oder Vitaminen angereicherte Trinknahrung zu mir zu nehmen?
  • Sollte ich bestimmte Nahrungsergänzungsmittel oder Vitamine meiden? Würden Sie mir zu anderen raten?
  • Welche Art von Bewegung könnte mir helfen?
  • Wieviel soll ich täglich trinken?
  • Sollte ich mir Unterstützung von einer Ernährungsberaterin holen?

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