Magenkrebs

Magenkrebs, auch als Magenkarzinom bezeichnet, entwickelt sich langsam und kommt bei Personen unter 50 Jahren nur selten vor.

In Luxemburg wurde laut Schätzungen des ECIS - European Cancer Information System im Jahr 2022 bei 33 Frauen und 25 Männern Magenkrebs diagnostiziert. 

Laut der Statistik der Todesursachen im Jahr 2022 starben 24 Männer und 12 Frauen an den Folgen von Magenkrebs.

Im Laufe der letzten 30 Jahre hat sich Anzahl der Neuerkrankungen sowie der durch Magenkarzinome bedingten Todesfälle stark verringert.

Cancer de l'estomac
Shéma - Magenkrebs

Der Magen ist ein Organ des Verdauungsapparates. Er schließt an die Speiseröhre an, das nachfolgende Organ ist der Zwölffingerdarm. Der Magen ist ein sackartiges Organ mit einem Fassungsvermögen von 1,5 Litern, das sich im Bereich des Oberbauchs befindet. Im Magen wird die aufgenommene Nahrung gespeichert und zerkleinert. Weiterhin werden im Magen Stoffe synthetisiert, die eine wichtige Bedeutung für das Funktionieren des Organismus haben:

  • die Verdauungssekrete, die die Verdauung der aufgenommenen Nahrung sicherstellen;
  • ein Stoff, der dafür sorgt, dass Vitamin B12 über die Darmwand ins Blut gelangt. Dieses Vitamin spielt für die Bildung der roten Blutkörperchen eine wichtige Rolle.

Ein Magenkarzinom kann jeden beliebigen Teil des Magens befallen. Es entwickelt sich nahezu immer aus den Zellen der Magenschleimhaut, die den Magen von innen auskleidet. Diese sogenannten Adenokarzinome machen 90 % aller Magenkrebserkrankungen aus. Es gibt noch weitere, sehr viel seltenere Arten von Magenkrebs. Dazu gehören die endokrinen Magentumoren, die gastrointestinalen Stromatumoren (engl. GIST) und die Lymphome, die anders behandelt werden als Adenokarzinome.

Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko für die Entstehung eines Magenkarzinoms erhöhen.

Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori

Das Bakterium Helicobacter pylori ist Ursache für mindestens 80 % der Magenkarzinome.

Unbehandelt bleibt eine Infektion mit Heliobacter pylori lebenslang bestehen. Sie führt nach gewisser Zeit zu einer chronischen Magenschleimhautentzündung (chronische Gastritis), aus der langfristig ein Magenkarzinom entstehen kann. In den meisten Fällen verlaufen diese Magenschleimhautentzündungen symptomlos, doch sie können auch Sodbrennen und lokale Schmerzen verursachen.

Obwohl die Infektion in der Bevölkerung weit verbreitet ist, erkranken nur wenige infizierte Personen an Krebs.

Ernährung und Lebensstil

Bei übermäßigem Konsum von Salz und gepökelten Lebensmitteln steigt das Magenkrebsrisiko. Nitrate und Nitrite, die beim Räuchern von Nahrungsmitteln entstehen und in einigen Gemüsen natürlich vorkommen, erhöhen ebenfalls das Magenkrebsrisiko.

Rauchen begünstigt die Entstehung diverser Krebserkrankungen, darunter auch Magenkrebs. Dies gilt vor allem für Tumoren im oberen Bereich des Magens in der Nähe der Speiseröhre, die keine gute Prognose haben.
Der regelmäßige Konsum von Alkohol ist ebenfalls ein Risikofaktor.

Umgekehrt schützt der Verzehr von Obst und Gemüse, die viele Antioxidantien enthalten, wohl vor Magenkrebs. 

Familiäre Veranlagung

Wenn ein oder mehrere Verwandte (Eltern, Geschwister, Kinder) insbesondere in jungem Alter an Magenkrebs erkrankt sind, besteht ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Man geht davon aus, dass 10 bis 30 % der Magenkrebsfälle auf eine familiäre Veranlagung zurückgehen. Die familiäre Veranlagung ist von erblichen Formen des Magenkarzinoms, die deutlich seltener vorkommen – 1 bis 3% der Magenkarzinome sind erblich bedingt –, zu unterscheiden.

Als erbliche Faktoren werden meistens das hereditäre non-polypöse Kolonkarzinom (HNPCC) und das familiäre diffuse Magenkarzinom (HDGC) genannt.

Bösartige Magentumoren verursachen kaum Symptome, doch sie können sich durch die folgenden Anzeichen bemerkbar machen:

  • Verdauungsbeschwerden wie Appetitlosigkeit, ein vorzeitig eintretendes Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Schluckbeschwerden, Schmerzen während und nach den Mahlzeiten
  • unerklärlicher Gewichtsverlust, Erschöpfung, Anämie
  • plötzliche Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel
  • schwarz gefärbter Stuhl (Teerstuhl) infolge von gastroinstestinalen Blutungen

Diese Beschwerden können auch durch andere Krankheiten als Magenkrebs verursacht werden. Wenn sie dauerhaft bestehen bleiben, müssen ihre Ursachen dringend ärztlich abgeklärt werden.

Die Behandlung eines Magenkarzinoms wird für jeden Fall individuell geplant und angepasst.

Entscheidend für die Therapieentscheidung sind die Art des Tumors und seine Größe, das Krankheitsstadium und der allgemeine Gesundheitszustand der betroffenen Person.

Die wichtigsten Behandlungsverfahren im Überblick:

  • endoskopische Tumorresektion, sofern der Tumor die Magenschleimhaut noch nicht durchbrochen hat; in diesem Fall erfolgt die Entfernung des Tumors meist endoskopisch (kommt selten vor);
  • Operation mit einer partiellen oder vollständigen Entfernung des Magens (Gastrektomie); es ist durchaus möglich, ohne Magen zu leben. Der Magen ist kein lebenswichtiges Organ, spielt aber bei der Verdauung von Nahrungsmitteln eine wichtige Rolle. Wird er teilweise oder vollständig entfernt, zieht das Beschwerden nach sich, die eine Anpassung von Ernährungs- und Lebensstil erforderlich machen
  • medikamentöse Behandlung (Chemotherapie, zielgerichtete Therapien)
  • Strahlentherapie

Diese Therapien können einzeln oder kombiniert eingesetzt werden.

Prognose 

Die Prognose bei Magenkrebs hängt vom Stadium der Erkrankung und von der Lage des Tumors ab: Tumoren, die sich im oberen Magendrittel befinden, haben eine schlechtere Prognose als die anderen.

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