Über Hirntumore

Hirntumoren sind selten. Sie kommen in allen Altersgruppen vor, bei älteren Menschen allerdings etwas häufiger.

Grundsätzlich sind Männer häufiger betroffen als Frauen, wobei Meningeome jedoch bei Frauen häufiger auftreten.

Hirntumor

Anatomie des Gehirns

Schéma : Anatomie des Gehirns

Der Schädel und die Hirnhäute umgeben das Gehirn und schützen es. Das Großhirn liegt über dem Kleinhirn und dem Hirnstamm, der das Organ mit dem Rückenmark verbindet. 

Das Großhirn ist in zwei Halbkugeln (Hemisphären) – eine linke und eine rechte – unterteilt, und jede Hemisphäre wiederum lässt sich in verschiedene Hirnlappen gliedern: den Frontal-, den Parietal-, den Temporal- und den Occipitallappen.

Das Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen unterschiedlichen Typs:

  • Die Neuronen produzieren, übertragen und kontrollieren Informationen.
  • Die Gliazellen umgeben die Neuronen. Dabei haben sie nicht nur eine Stützfunktion, sondern stellen auch Entwicklung und Versorgung der Neuronen sicher. Man unterscheidet drei Arten von Gliazellen: 
    • Astrozyten
    • Oligodendrozyten und
    • Ependymzellen

Tumoren des Gehirns 

Bei den Hirntumoren muss man zwischen Primär- und Sekundärtypen unterscheiden. Einen Tumor, der seinen Ursprung in den Zellen des Gehirns hat, bezeichnet man als primären Hirntumor oder primären Tumor des Gehirns. Es gibt über 200 unterschiedliche Arten von Hirntumoren, und jede hat je nach betroffenem Zelltyp, Lage und Grad der Aggressivität eine eigene Bezeichnung.

Bei einem Krebs, der seinen Ursprung in einem anderen Teil des Körpers hat und von dort aus ins Gehirn gewandert ist, spricht man von zerebralen Metastasen oder einem sekundären Hirntumor. Bei einigen Krebserkrankungen bilden sich im fortgeschrittenen Stadium häufig zerebrale Metastasen. Beinahe die Hälfte aller zerebralen Metastasen hat ihren Ursprung in einem Lungentumor. Andere typische Primärkrebse sind Melanom, Brustkrebs, Darmkrebs und Nierenkrebs. 

Beim Erwachsenen sind zerebrale Metastasen häufiger als primäre Tumoren des Gehirns. 

Diese Unterscheidung zwischen primären Hirntumoren und zerebralen Metastasen ist wichtig, weil sie unterschiedlich behandelt werden. 

Im Folgenden geht es ausschließlich um primäre Tumoren des Gehirns.

Ein bösartiger Hirntumor dringt in das Gewebe des Gehirns ein, wandert aber nicht in andere Bereiche des Körpers ab. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten bilden bösartige Hirntumoren keine Metastasen außerhalb des Gehirns.

Leider können gutartige Tumoren mit wachsender Größe Druck auf das gesunde Hirngewebe ausüben und es auf diesem Wege zerstören. Dabei kommt es häufig zu massiven Schädigungen des Gehirns, die bisweilen auch zum Tode führen. 
Zwei Drittel der Primärtumoren sind gutartige Tumoren. 
So können sowohl gutartige als auch bösartige Hirntumoren beträchtlichen Schaden anrichten.

Entscheidend für die Behandlung von primären Hirntumoren ist, wie sie in das Gewebe des Gehirns vordringen, ob man sie vollständig entfernen kann und wie hoch die Gefahr eines Rezidivs, eines Rückfalls, ist. 

Es sei darauf hingewiesen, dass Hirntumoren bei Erwachsenen und Kindern sich häufig deutlich unterscheiden. Sie entstehen meist in unterschiedlichen Arealen des Gehirns, entwickeln sich aus unterschiedlichen Zelltypen und können sich ganz unterschiedlich entwickeln. Entsprechend unterschiedlich kann auch ihre Behandlung sein.

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