Blasenkrebs

Blasenkrebs ist eine Erkrankung der Zellen der Blaseninnenwand, die aus mehreren Schichten besteht. In der Regel entwickelt sich der Krebs aus den Zellen der Schleimhaut, d. h. aus dem Urothel: Daher wird dieser Krebs auch Urothelkarzinom genannt. Das Urothelkarzinom ist die häufigste Blasenkrebsart. Blasentumoren können gutartig (Polyp oder gutartiges Papillom) oder infiltrierend sein.

Cancer de la vessie
Shéma - Blasenkrebs

Je nach Wachstumsrichtung weitet sich der Tumor in die Blasenwand aus oder entwickelt sich in den Hohlraum (Lumen) der Harnblase.

Bei Tumoren, die in die Blasenwand wachsen, unterscheidet man zwischen oberflächlich und infiltrierend wachsenden Tumoren.

Wird ein oberflächlich wachsender Tumor nicht ausreichend schnell behandelt, dringt er bis in das Muskelgewebe vor und wird damit infiltrierend. Ein Blasenkarzinom kann auch streuen und Metastasen in anderen Organen wie Lunge, Leber und Knochen bilden. Bei Männern können auch Metastasen in der Prostata auftreten, bei Frauen in Gebärmutter und Vagina. Bei rund 10 % der betroffenen Personen befällt der Blasenkrebs die Schleimhaut des gesamten Harntrakts, und es können Tumoren an verschiedenen Orten auftreten.

Grundsätzlich erkranken Männer häufiger an Blasenkrebs als Frauen: auf vier Männer kommt eine Frau. In Luxemburg wird die Zahl der neuen Fälle von Blasenkrebs für das Jahr 2022 auf 75 bei Männern und 35 bei Frauen geschätzt (laut ECIS - European Cancer Information System).Es erkranken eher ältere Personen an Blasenkrebs: Das Durchschnittsalter der Betroffenen zum Zeitpunkt der Diagnose ist 70 Jahre. 

Im Jahr 2022 starben 24 Personen an den Folgen von Blasenkrebs, davon 10 Männer und 14 Frauen (Statistik der Todesursachen 2022).

  • Rauchen: Für Personen, die rauchen, ist das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, 4- bis 7-mal höher als für Personen, die nicht rauchen
  • eine berufsbedingte Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien und kanzerogenen Stoffen: Für Personen, die in der Textil- oder Kunststoffindustrie tätig sind oder mit Farbstoffen und Kautschuk arbeiten oder die längerfristig mit aromatischen Aminen (2-Naphtylamin, Benzidin, Anilin) in Berührung kommen, besteht ein erhöhtes Risiko 
  • Strahlentherapie im Unterbauchbereich
  • Chemotherapie auf Basis von Cyclophosphamid
  • Bilharziose (durch einen Parasiten verursachte Tropenkrankheit)
  • Therapie eines Tumors im Bereich von Harnröhre oder Nierenbecken
  • genetische Prädisposition: Es gibt seltene erbliche Formen wie etwa das hereditäre non-polypöse Kolonkarzinom (HNPCC)
  • chronische Blasenreizung (aufgrund von Blasensteinen)
  • wiederholte Infektionen

Blasenkrebs verursacht lange Zeit keine Symptome. Bestimmte Anzeichen sollten jedoch Beachtung finden. Wenn die folgenden Symptome auftreten, sollten die betroffenen Personen unbedingt zum Arzt gehen:

  • Blut im Urin (Hämaturie)
  • häufiger Harndrang oder häufiges Harnlassen in kleinen Mengen (Pollakisurie)
  • Brennen im Bereich der Blase 
  • immer wieder auftretende Harnwegsinfekte bei älteren Frauen oder Frauen nach der Menopause
  • Schmerzen im seitlichen Bauchbereich oder im Becken ohne erkennbaren Grund

Die Diagnose erfolgt auf der Grundlage von drei Untersuchungen:

  • Ultraschalluntersuchung des Harntrakts, also Blase, Nieren und Harnleiter
  • Untersuchung des Urins auf Krebszellen
  • Zystoskopie, eine Untersuchung, bei der ein dünner Schaft durch die Harnröhre in die Blase eingeführt wird, um die Blase von innen zu betrachten und gegebenenfalls eine Biopsie vorzunehmen

Die entnommene Gewebeprobe wird dann pathologisch auf Krebszellen untersucht.

Die Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab: von der Art des Tumors, vom Stadium der Erkrankung, der Lage des Tumors. Blasenkrebs kann per Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie oder Immuntherapie behandelt werden.

Hat der Krebs lediglich die Schleimhaut befallen und damit die erste Schicht der Blasenwand, ist der chirurgische Eingriff im Rahmen der Diagnostik gleichzeitig der erste Behandlungsschritt.

Wenn sich im Rahmen der Diagnostik herausstellt, dass der Tumor das Muskelgewebe infiltriert hat, ist eine vollständige Entfernung der Blase unumgänglich, um zu vermeiden, dass der Krebs benachbarte Organe befällt oder Fernmetastasen ausbildet: Man spricht in diesem Fall von einer radikalen Zystektomie. Ist eine radikale Entfernung der Blase notwendig, wird bei der Operation entweder ein künstlicher Blasenausgang gelegt (Urostomie), oder es erfolgt eine Blasenrekonstruktion.

Diese Frage lässt sich nicht leicht beantworten: Die Überlebenschancen hängen, wie so häufig bei einer Krebserkrankung, vom Stadium der Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose, von der Art des Tumors und von seiner Beschaffenheit (Grading) ab. Wird das Blasenkarzinom im Frühstadium entdeckt, sind die Heilungschancen ausgezeichnet und die Behandlung ist deutlich einfacher und verläuft komplikationslos.

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